Bozen – Thomas Atzwanger ist der neue Präsident der Atzwanger AG. Er folgt auf Vater Paul, der das Südtiroler Traditionsunternehmen mehr als sechs Jahrzehnte geleitet hat und der nun mit 86 Jahren abtritt (hier geht’s zu einem Porträt inklusive Interview, warum er so lange mit der Nachfolgeregelung gewartet hat). Im Tagesgeschäft setzt das Familienunternehmen indes auf Kontinuität: Präsident Thomas, Vizepräsident Christoph und Martin Atzwanger sind die neuen alten Delegierten des Verwaltungsrates. Ebenfalls zum Verwaltungsrat gehören der langjährige Leiter des Verwaltungs- und Finanzressorts Arnold Lunger und der Family-Business-Experte Markus Weishaupt. „Wir nutzen den Generationswechsel für eine Professionalisierung unserer Corporate-Governance-Strukturen und haben die Entscheidungsebene nun auch für erfahrene Fachleute von außerhalb der Familie geöffnet“, erklärt Thomas Atzwanger.
Thomas Atzwanger hat nach der Matura am Franziskanergymnasium in Bozen an den Universitäten „L. Bocconi“ in Mailand und Köln Betriebswirtschaftslehre studiert und an der Wirtschaftshochschule Insead in Fontainebleau den MBA erworben. Seine berufliche Laufbahn hat er in den 1990er-Jahren in der chemischen Industrie bei der Montedison-Gruppe in Deutschland gestartet, war dann mehrere Jahre für die Beratungsgesellschaft McKinsey in Düsseldorf, München, Mailand und Rom tätig und ab 2001 Private-Equity-Manager beim britischen Finanzinvestor 3i Group in München und London. 2006 ist er ins Familienunternehmen eingestiegen. Dort hat er die Verantwortung für den Geschäftsbereich Badewassertechnik übernommen und vorrangig die Expansion in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz vorangetrieben.
Auch Christoph und Martin Atzwanger haben an der Bocconi studiert.
Christoph Atzwanger arbeitete unter anderem im Nestlé-Konzern, bei der Unternehmensberatung Arthur D. Little sowie in führenden Positionen im Konsumgüterkonglomerat Strauss-Elite in den Niederlanden, Israel und Brasilien, bevor er 2003 ins Familienunternehmen einstieg. Dort verantwortet er den Geschäftsbereich Abfalltechnik sowie das internationale Energietechnik-Geschäft.
Martin Atzwanger ist seit 1995 operativ bei der Atzwanger AG und zuständig für die Trink- und Abwassertechnik, die Gebäudetechnik und die Energietechnik in der Region Trentino-Südtirol. Zuvor hat er als Unternehmensberater bei Andersen Consulting (heute Accenture) in Mailand, Turin, Rom und Chicago gearbeitet sowie als Geschäftsführer der italienischen Holding der Nettingsdorfer Papierfabrik AG (heute Smurfit Kappa).
Das traditionsreiche Bozner Unternehmen Atzwanger, 1932 gegründet, ist europaweit als Spezialist für Anlagen im Bereich Wasser-, Energie-, Abfall- und Gebäudetechnik tätig, kommt auf einen Jahresumsatz von rund 70 Millionen Euro und beschäftigt etwa 250 Mitarbeitende am Sitz in Bozen, am Standort in Palmanova (Udine) sowie in den Tochterfirmen in München, Salzburg und Baar (Schweiz).
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