Eggen – Zum Termin für die Aufnahme der neuesten Folge des SWZ-Podcasts kommt – oder besser gesagt fliegt – Tamara Lunger mit dem Paragleiter, am Vormittag war sie klettern, erzählt sie. Tamara Lunger ist das, was man sich unter einem Energiebündel vorstellt. Ihre Leidenschaft gilt den Bergen. „Die Berge sind für mich ein extrem guter Lehrer. Ob es Tragödien sind, ob ich selbst fast nicht mehr von einer Expedition zurückkomme – ich lerne draußen sehr viel, viel mehr als in der Zivilisation daheim in Südtirol“, sagt sie.
Motivationstipps für den (beruflichen) Alltag
Als Tochter eines bekannten Skitourengehers hat Tamara Lunger sozusagen die „Berg-Gene“ in sich. In ihrer Jugend widmete sie sich dem Skitourengehen und sicherte sich einen Platz in der italienischen Nationalmannschaft. Dabei habe sie aber das Gefühl gehabt, die Berge, die Aussicht und die Natur nicht vollends genießen zu können, weil ihr Blick immer auf den nächsten Wettkampf gerichtet war. Deshalb widmete sie sich kurze Zeit später dem Höhenbergsteigen. Im Jahr 2010 erklomm sie als jüngste Frau in der Geschichte den Gipfel des Lhotse (8.516 Meter). Darauf folgten weitere Expeditionen, unter anderem auf den K2 (8.611 Meter) und den Nanga Parbat (8.125 Meter). Für diese Expeditionen muss sie sich monatelang vorbereiten, an Antrieb fehle es ihr dabei nie, sagt sie. Wie das möglich ist? Die Voraussetzung für Motivation liegt ihr zufolge in der Freude an einer Sache. „Zuerst kommt die Freude, dann kommt die Motivation.“ Das gelte für jede Situation.
Umgang mit der Angst
Auf ihren Expeditionen ist die Bergsteigerin regelmäßig extremen Situationen ausgesetzt. Sie erklärt, wie Risikomanagement auf 8.000 Metern Höhe funktioniert, und warum sie sich bei ihren Expeditionen zwar immer gut vorbereitet, aber nicht jeden Erfahrungsbericht liest, den sie findet. Obwohl sie mittlerweile viel Erfahrung gesammelt hat, gehört die Angst zu ihren Expeditionen dazu. Im Gespräch mit der SWZ verrät sie, wie sie mit dieser Emotion umgeht und was sich Personen, die in einem „ruhigeren“ Umfeld arbeiten, davon abschauen können.
Im Podcast spricht Tamara Lunger auch darüber, ob sie jemals überlegt hat, die Bergsteigerkarriere an den Nagel zu hängen, um sich einem ruhigeren Job zu widmen, und wie Zusammenarbeit auf ihren Expeditionen aussieht.
Das Gespräch kann hier abgerufen werden, ebenso über Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts.