Tramin/Kaltern – Südtirol gilt als Vorreiter, was Qualitätswein anbelangt. Doch das war nicht immer so. Noch vor wenigen Jahrzehnten verkauften Südtiroler Produzentinnen und Produzenten hauptsächlich Massenware. Erst in den 80ern erlebte der Weinbau hierzulande einen nachhaltigen Aufschwung. Für den beachtlichen Qualitätsschub mitverantwortlich zeichnete die gelernte Architektin Elena Walch vom gleichnamigen Weingut.
Konsolidierter Umsatz: 17 Millionen Euro
Heute ist das Weingut eines der umsatzstärksten in Südtirol. Der konsolidierte Gruppenumsatz betrug 2023 knapp 17 Millionen Euro. Insgesamt umfasst der Betrieb 90 Hektar in Bearbeitung, darunter die zwei Weingüter Castel Ringberg in Kaltern – mit 20 Hektar Südtirols größter zusammenhängender Weinberg – und Kastelaz in Tramin. 2015 übergab Elena Walch die Geschäftsführung an ihre beiden Töchter Karoline und Julia, die fünfte Generation.
Dass Karoline Walch in die Weinbranche will, wusste sie schon von Kindesbeinen an. „Wir sind direkt im Weingut aufgewachsen. Mein Schlafzimmer befand sich über dem Barriquekeller. Wir haben die Arbeit unserer Eltern tagtäglich miterlebt“, sagt die Traminerin. Sie ist zu Gast in der neuesten Folge unseres Podcasts. Wir haben mit ihr über guten Wein gesprochen, über ihre eigene Geschichte und die ihres Weinguts, eines der ältesten in Südtirol. Gegründet hat dieses Walchs Urururgroßvater im Jahr 1869. Im historischen Keller in Tramin zeugen handgeschnitzte Weinfässer von wichtigen Episoden der Familie. Das älteste von ihnen stammt aus dem Jahr 1873, gekauft bei der Expo in Wien, und ist bis heute in Verwendung.
„Wir sind direkt im Weingut aufgewachsen. Mein Schlafzimmer befand sich über dem Barriquekeller. Wir haben die Arbeit unserer Eltern tagtäglich miterleb.t“
Dazu, dass das Weingut heute so erfolgreich ist, trägt die internationale Ausrichtung bei. Rund die Hälfte des Weins wird ins Ausland verkauft. „Wir besuchen Messen, reisen viel und nehmen aktiv Kontakt zu potenziellen Partnern auf“, erklärt Karoline Walch. Einen wichtigen Markt stellen die USA dar. Dort hat sich das Familienunternehmen ein umfassendes Distributionsnetz aufgebaut. Ab diesem Jahr arbeitet es mit einem nationalen Importeur zusammen.
Die Zukunft der Weinbranche
In der neuen Folge spricht Walch zudem über die Zukunft der Weinbranche, unter anderem über den Klimawandel, den biologischen Anbau und den Trend, weniger Alkohol zu trinken. Das Gespräch mit Karoline Walch können Sie online nachhören unter swz.it/podcast, aber ebenso über Spotify und Apple Podcasts. Neue Folgen gibt es ebendort jeden zweiten Mittwoch. (sd)