Corvara – Die Problematiken, mit denen sich Betreiber von Aufstiegsanlagen konfrontiert sehen, sind vielfältig – vom Winterbetrieb mit dem Coronavirus über die stetig weniger werdenden Skifahrer:innen bis hin zum Klimawandel und der Diskussion, wie viel Weiterentwicklung bzw. neue Lifte notwendig und sinnvoll sind. Eine wichtige Perspektive ist dabei das Sommergeschäft und die Frage, wie dieses ausgebaut werden kann, um die Rentabilität der Unternehmen zu steigern. Andy Varallo, Seilbahnunternehmer im Gadertal und Präsident des Skipassverbundes Dolomiti Superski, verortet großes Potenzial im Sommer, wie er in der neuen Folge des Podcasts „Die SWZ trifft …“ betont. Dabei sei es notwendig, dass nicht nur Liftunternehmer, sondern alle im Tourismus Tätigen und die Politik einen Masterplan ausarbeiten und realisieren, ebenso wie es notwendig sei, gemeinsam der Entvölkerung der Täler entgegenzusteuern und Nachhaltigkeitskonzepte umzusetzen.
Einheimische Skifahrer als Botschafter
Mit einer Stärkung der touristischen Sommersaison gehe eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Winter einher. In diesem, davon ist Varallo überzeugt, bieten sich für die Seilbahnbranche weitere Entwicklungsmöglichkeiten, wobei aus seiner Sicht eines wesentlich ist: dass die Einheimischen Skifahren lernen. Diese seien nämlich die besten Botschafter für die heimischen Skigebiete, sagt Varallo. Den Klimawandel sieht der 41-Jährige indes zurzeit nicht als „tödliches“ Problem für das Skilaufen und die Aufstiegsanlagen im Alpenraum, denn: „Bisher ist die technologische Entwicklung den steigenden Temperaturen eindeutig voraus.“
Varallo ist seit 2004 im Familienunternehmen Skicarosello Corvara Consorzio tätig, das insgesamt fast 30 Aufstiegsanlagen betreibt. 2006 hat Varallo offiziell die Geschäftsführung des Skicarosello von seinem Großvater Erich Kostner übernommen. Kostner war einer DER Südtiroler Seilbahnpioniere und errichtete nach dem Zweiten Weltkrieg in Corvara den ersten kollaudierten Sessellift Italiens.
Online auf swz.it/podcast
Das Gespräch mit Andy Varallo kann – genauso wie die bisherigen Episoden des SWZ-Podcasts – unter swz.it/podcast abgerufen werden, ebenso über Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts. (tres)