Bozen – Rudi Rienzner hat sich seit Ausbruch der Energiekrise als Kämpfer für mehr Stromautonomie einen Namen gemacht. Der Generaldirektor des Energieverbandes ist der Meinung, Südtirol verfüge über die Kompetenzen, sich vom nationalen Energiesystem unabhängiger zu machen und so besser gegen zukünftige Preisexplosionen gewappnet zu sein.
Rienzner ist Gast in der neuen Podcast-Folge von „Die SWZ trifft“. Im Gespräch geht es nicht nur um Energiepolitik, sondern vor allem um Persönliches. Etwa um seinen interessanten Karriereweg, der als Vertriebsmitarbeiter eines Industrieunternehmens begann, ehe Rienzner bereits in jungen Jahren Geschäftsführer der damaligen Elektrizitätswerke Brixen wurde. „Ich wusste damals nicht, was eine Kilowattstunde ist, und wusste, dass ich auch kein technisches Talent habe. Ich konzentrierte mich einfach darauf, meine Arbeit gut zu machen. Das hat mich im Leben immer begleitet“, blickt der 64-jährige zurück.
Wir haben Rudi Rienzner auch nach seinem Führungsstil gefragt. Er sagt: „Ich gehe mit den Menschen so um, wie ich möchte, dass mit mir umgegangen wird. Ich lebe auch von der Energie meiner Mitarbeiter:innen: Wenn ich down bin, mache ich eine Runde und sehe die Freude, die mir entgegengebracht wird. Das gibt mir eine wahnsinnige Energie.“
„Ich kenne meine Grenzen“
Ausgleich zum Beruf ist dem Chef des Energieverbandes sehr wichtig. Diese findet er bei Familie, Freunden und beim Sport – und es gibt auch Wochenenden, an denen er ganz abschaltet und gar nichts tut. Die größte Leidenschaft von Rudi Rienzner ist die Musik: Er besitzt rund 20.000 Tonträger zwischen Schallplatten, CDs und Kassetten. Das ist wohl die größte Sammlung in Südtirol und darüber hinaus.
Rienzner sagt auch, er kenne seine Grenzen und schalte gegebenenfalls rechtzeitig zurück. „Ich bin sehr vielen Menschen begegnet, die diese Grenzen nicht kennen und dann zusammenfallen. Ich versuche generell, Abendtermine zu vermeiden und das Wochenende möglichst frei zu haben. Das reicht für den Ausgleich“, sagt er.
Inzwischen laufen bei Rudi Rienzner schon die Vorbereitungen auf seine Pensionierung.
Abrufbar unter swz.it/podcast
Das Gespräch kann hier abgerufen werden, ebenso über Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts. Bisher erschienene Folgen können in den genannten Apps oder hier nachgehört werden. Neue Folgen gibt es jeden zweiten Freitag.