Immer informiert bleiben

Den SWZ-Newsletter abonnieren

  • Ausgaben
  • Stellenmarkt
  • Abo
  • Werben
  • Über uns
  • Team
  • Podcast
  • Archiv
  • E-Paper
  • SWZ-Club
Freitag, 14.November 2025
  • Anmelden
  • Home
  • Aktuelle Ausgabe
  • News
  • Südtirol
  • Menschen & Unternehmen
  • Meinung
  • Steuern & Recht
  • Italien
  • International
  • Unternehmensführung
  • Gesellschaft
  • Technologie
  • Geld
  • Wissen
  • Jung & Hungrig
  • Start-ups
  • Bildung
  • Mobilität
  • Fokus
  • English
  • Reisen
  • Empfehlenswert
Keine Ergebnisse
Zeige alle Ergebnisse
SWZ
%title
  • Home
  • Aktuelle Ausgabe
  • News
  • Südtirol
  • Menschen & Unternehmen
  • Meinung
  • Steuern & Recht
  • Italien
  • International
  • Unternehmensführung
  • Gesellschaft
  • Technologie
  • Geld
  • Wissen
  • Jung & Hungrig
  • Start-ups
  • Bildung
  • Mobilität
  • Fokus
  • English
  • Reisen
  • Empfehlenswert
Keine Ergebnisse
Zeige alle Ergebnisse
SWZ
Keine Ergebnisse
Zeige alle Ergebnisse

SWZ-Blitzlicht: Wer zu früh stirbt, den bestraft die Justiz

ITALIEN – 1987 stürzt ein Mann mit dem Motorroller. Der Schadenersatz kommt 34 Jahre später. Blöd nur, dass der Mann das nicht mehr erlebt. Fälle wie diese lassen am Rechtsstaat zweifeln.

Christian Pfeifer von Christian Pfeifer
4. Februar 2022
in Italien
Lesezeit: 2 mins read

Foto: Shutterstock

Dass es ein Leichtes ist, sich in Italiens Justizsystem zu verfangen, ist kein Geheimnis. Bis Urteile rechtskräftig werden, vergehen oft Jahre und Jahrzehnte. Die Geschichte, über die mehrere Medien jüngst berichtet haben, ist aber selbst für das komplexe Justizsystem des Stiefelstaates ein Fall mit Seltenheitswert. Demnach hat Castenaso, eine kleine Stadtgemeinde mit rund 16.000 Einwohner:innen vor den Toren Bolognas, eine Schadenersatzzahlung über 700.000 Euro leisten müssen. Allein schon die Summe ist erstaunlich, aber noch bemerkenswerter ist die Tatsache, dass der Auslöser aus dem Jahr 1987 stammt. 1987! Damals hieß Italiens Regierungschef Giovanni Goria, der Staatspräsident war Francesco Cossiga, Südtirol wurde von Silvius Magnago regiert – und es stand noch die Berliner Mauer.

34 Jahre und acht Gerichtsinstanzen lang dauerte der Rechtsstreit. Vermutlich waren die Anwälte und Richter aus der ersten Instanz längst in Rente, als 2020 das letzte Urteil fiel.

34 Jahre und acht Gerichtsinstanzen lang dauerte der Rechtsstreit. Vermutlich waren die Anwälte und Richter aus der ersten Instanz längst in Rente, als 2020 das letzte Urteil fiel.

%title

Das war geschehen: Am 12. September 1987 fuhr ein damals 46-Jähriger in Castenaso mit seinem Motorroller eine enge Straße entlang. Als er zwei entgegenkommenden Autos auswich, geriet er auf den Bürgersteig, der niedriger war als die Straße (was für ein eigenartiger Bürgersteig!) und kam wegen eines Schlagloches schwer zu Sturz. Der Mann blieb querschnittgelähmt und klagte gegen die Gemeinde. Die Anwälte machten geltend, dass die Gemeindeverwaltung erstens ihre Instandhaltungspflicht fahrlässig missachtet und zweitens vor der Gefahr nicht gewarnt hatte. Detail am Rande: Nur 40 Tage zuvor war die Straße – nicht hingegen der Gehsteig – neu asphaltiert worden.

Das erste Urteil fällte das zuständige Landesgericht 1996, neun ewig lange Jahre nach dem Unfall. Es schmetterte die Schadenersatzforderungen des an den Rollstuhl gefesselten Mannes ab, welcher in Berufung ging. 1998 wurde das Urteil in zweiter Instanz bestätigt. In der Folge ging der Fall zwischen Kassationsgericht und Berufungsgericht hin und her. Drei Mal – 2002, 2008 und 2018 – gab das Kassationsgericht dem Unfallopfer recht. Erst 2020 aber schwenkte das Berufungsgericht auf diese Linie um. Die Schadenersatzzahlung von 700.000 Euro für den Unfall wurde rechtskräftig.

Unlängst hat die Gemeinde Castenaso die Summe überwiesen, allerdings nicht an das Unfallopfer. Dieses ist nämlich 2015 mit 74 Jahren verstorben. Ihm war nicht beschieden, das Ende des Rechtsstreites zu erleben. Das Geld geht an die Erben. Für sie ist es gewissermaßen ein Schadenersatz nicht für den Unfall, sondern für die Nerven, die die unendliche Justizgeschichte gekostet hat. Und Geld obendrein, denn die Anwälte waren nicht gratis.

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, lautet ein geflügeltes Wort. Demnach müsste in diesem Fall das Justizsystem bestraft werden, das eindeutig zu spät gekommen ist, sogar erst nach dem Tod des Klägers. Vielleicht sollte das geflügelte Wort umgeschrieben werden: Wer zu früh stirbt, den bestraft die (italienische) Justiz.

Schlagwörter: 04-22free

Ausgabe 04-22, Seite 7

Christian Pfeifer

Christian Pfeifer

Erste journalistische Gehversuche bei der Tageszeitung "Alto Adige", seit 1995 bei der SWZ, seit 2015 deren Chefredakteur. Moderiert nebenberuflich das Wirtschaftsmagazin Trend im Fernsehen von Rai Südtirol. Findet Ausgleich bei seiner Familie und beim Sport, vorwiegend bei Tennis, Ski und Langlauf.

Verwandte Artikel

Kommentar: Die Reichen sollen zahlen
Meinung

Kommentar: Die Reichen sollen zahlen

14. November 2025
Italien

Kriminalität: Mamma mia, mein Auto!

14. November 2025
Italien

Wartet weiter

14. November 2025
Italien

Italien geht runter vom Gaspedal

14. November 2025
Italien

ATP-Finals: Stadt im Sinner-Fieber

11. November 2025
Italien

Der Po soll wieder fließen wie früher

7. November 2025
Autobahn A22 Brennerautobahn Bozen

Berufsverkehr in Bozen: A22-Gratisfahrt bis Neumarkt verlängert

14. November 2025

Digitale Baustellendokumentation

14. November 2025
Zölle auf Billigpakete: Südtirols Handel ist zufrieden

Zölle auf Billigpakete: Südtirols Handel ist zufrieden

14. November 2025
Kommentar: Die Reichen sollen zahlen

Kommentar: Die Reichen sollen zahlen

14. November 2025

55 Jahre Treue – Ein Leben für den Betrieb

14. November 2025

Olympia in Südtirol: Medaille mit zwei Seiten

14. November 2025
Jetzt bei Google Play
SWZ Logo Weiss

Wochenblatt für Wirtschaft und Politik.

Follow Us

Innsbrucker Straße 23
39100 Bozen
Italien

info@swz.it
(+39) 0471 973 341

  • Impressum
  • Privacy
  • Cookies

© 2025 SWZ - Südtiroler Wirtschaftszeitung

Keine Ergebnisse
Zeige alle Ergebnisse
  • Login
  • Home
  • Aktuelle Ausgabe
  • News
  • Südtirol
  • Menschen & Unternehmen
  • Meinung
  • Steuern & Recht
  • Italien
  • International
  • Unternehmensführung
  • Gesellschaft
  • Technologie
  • Geld
  • Wissen
  • Jung & Hungrig
  • Start-ups
  • Bildung
  • Mobilität
  • Fokus
  • English
  • Reisen
  • Empfehlenswert
  • Suche
  • Podcast
  • SWZ-Club
  • Archiv
  • Ausgaben
  • Stellenmarkt
  • Abo
  • Werben
  • Über uns
  • Team
  • SWZ App
  • E-Paper

© 2025 SWZ - Südtiroler Wirtschaftszeitung

Willkommen zurück

Hinweis! Bitte geben Sie Ihre Abonummer ohne vorgestellte Null ein (zB 14 statt 0014)

Passwort vergessen?

Passwort erhalten

Bitte E-Mail und Passwort eingeben um Passwort zurückzusetzen

Anmelden

Diese Website verwendet Cookies während Sie durch die Website navigieren, um Ihre Erfahrungen zu verbessern. Für die Funktionalität der Website verwenden wir technische Cookies und für anonyme Statistiken Marketing Cookies. Durch das Klicken auf Akzeptieren, stimmen sie automatisch den Marketing Cookies zu, außer sie haben diese deaktiviert.

mehr anzeigen
Technische Cookies immer aktiviert
Marketing Cookies
  • Google Analytics
  • Facebook Pixel
  • LinkedIn
  • Google Tag Manager
  • Hotjar
alle akzeptieren akzeptieren
Keine Ergebnisse
Zeige alle Ergebnisse
  • Login
  • Home
  • Aktuelle Ausgabe
  • News
  • Südtirol
  • Menschen & Unternehmen
  • Meinung
  • Steuern & Recht
  • Italien
  • International
  • Unternehmensführung
  • Gesellschaft
  • Technologie
  • Geld
  • Wissen
  • Jung & Hungrig
  • Start-ups
  • Bildung
  • Mobilität
  • Fokus
  • English
  • Reisen
  • Empfehlenswert
  • Suche
  • Podcast
  • SWZ-Club
  • Archiv
  • Ausgaben
  • Stellenmarkt
  • Abo
  • Werben
  • Über uns
  • Team
  • SWZ App
  • E-Paper

© 2025 SWZ - Südtiroler Wirtschaftszeitung