Bozen – 2021 steigt der Südtiroler Export um 16,4 Prozent auf den Spitzenwert von 5.765,4 Millionen Euro. Auch der Import verzeichnet mit 5.407,2 Millionen Euro (+23,7 Prozent) einen neuen Rekord. Das meist ausgeführte Produkt unter den Waren der 2.062 Wirtschaftstreibenden, die ins Ausland verkaufen, sind Bestandteile und Zubehör für Traktoren und Transportfahrzeuge für Personen und Güter mit 484,2 Millionen Euro (8,4% des Gesamtbetrages). Es folgen Äpfel mit 478,8 Millionen Euro (8,3 Prozent ).
Bei Südtirols Nachbar wachsen der Import und der Export stärker
Zum siebten Mal in Folge ergibt sich ein positives Ergebnis der Handelsbilanz. Die Bedeutung der Einfuhren in Südtirol ist auch im Vergleich mit den Handelsströmen des Trentino klar erkennbar: In der Nachbarsprovinz macht der Import etwa die Hälfte der Südtiroler Einfuhren und der Export etwa zwei Drittel der Südtiroler Ausfuhren aus. Dies führt zu einem erheblichen Unterschied in der Handelsbilanz, die im Trentino seit geraumer Zeit einen eindeutig positiven Saldo aufweist.
2021 sind Import und Export in Südtirol in weitaus geringerem Ausmaß als im Trentino gewachsen, wo sowohl der Import (+32,5 Prozent) als auch der Export (+26,2 Prozent) viel stärker steigen. Auf nationaler Ebene nehmen der Import um 26,4 Prozent und der Export um 18,2 Prozent zu, was eher der Südtiroler Lage entspricht.
Die wichtigsten Handelspartner
Südtirols wichtigste im Jahr 2021 sind nach wie vor Deutschland und Österreich. 41,1 Prozent der Südtiroler Einfuhren stammen aus Deutschland und fast ein Drittel der Ausfuhren werden dorthin geliefert. Österreich liefert mehr als ein Fünftel des gesamten Imports und erhält etwa ein Zehntel des Exports. Südtirol weist gegenüber beiden Ländern einen negativen Handelsbilanzsaldo auf: gegenüber Deutschland -390,2 Millionen Euro und gegenüber Österreich -635,4 Millionen Euro. Diese Daten sind zusammen mit dem negativen Handelsbilanzsaldo gegenüber den Niederlanden (-160,3 Millionen Euro) mitverantwortlich für das Handelsbilanzdefizit gegenüber der EU-27-Post-Brexit (-750,2 Millionen Euro). Mit fast allen anderen EU-Staaten werden positive Handelssalden verzeichnet, die das Defizit gegenüber der EU jedoch nicht auszugleichen vermögen.
Bedeutende positive Salden werden hingegen gegenüber den europäischen Staaten, die nicht der EU-27-Post-Brexit angehören (+495,3 Millionen Euro, davon etwa die Hälfte gegenüber der Schweiz), sowie Amerika und Asien (jeweils +381,3 und +113,7 Millionen Euro) verzeichnet.
Die Einfuhren aus Spanien nehmen stark zu
Der Hauptanteil der Einfuhren nach Südtirol kommt aus den EU-Staaten (89,2 Prozent). Der Gesamtwert der weltweiten Einfuhren ist im Vergleich zu 2020 um 23,7 Prozent gestiegen. Die wichtigsten Handelspartner sind weiterhin Deutschland (41,1Prozent der gesamten Einfuhren) und Österreich (21,7 Prozent); aus diesen zwei Ländern kommen fast zwei Drittel der Einfuhren. Es folgen die Niederlande (5,6 Prozent) und Frankreich (4,1 Prozent).
Unter den zehn wichtigsten Handelspartnern verzeichnen Spanien, Belgien und Polen die stärksten Zunahmen bei den Einfuhren gegenüber 2020, und zwar jeweils um 125,1 Prozent, 83,0 Prozent und 81,7 Prozent. Auch der Import aus den zwei größten Partnerländern Deutschland und Österreich steigt in bedeutendem Maße, jeweils um 11,7 Prozent und 9,8 Prozent.
INFO Alle Ergebnisse der Astat-Studie können hier eingesehen werden.