Bozen – Hipster, Hacker, Hustler, mit diesen Ausdrücken charakterisierten Teilnehmer*innen einer Studie den Prototypen des jungen Gründers. „Gründer“ wurde dabei bewusst nicht gegendert, denn die Start-up-Szene ist stark mit Stereotypen behaftet: „Kreativ“, „führungsstark“ und „Männer mit Bart“, so stellt sich die Allgemeinheit einen Gründer vor.
„Wir wollten in unserer Studie herausfinden, welche Stereotype der Start-up-Szene anhängen“, beschreibt Forscherin Sylvia Hubner von der Freien Universität Bozen (unibz) den wissenschaftlichen Ansatz der Studie, die im Jänner 2021 im Journal for Business Venturing Insights publiziert wurde.
Die Studie beschäftigt sich mit einem zentralen Schritt im Gründungsprozess: Gründer*innen starten mit einer kreativen Idee, haben aber zumeist keinerlei Führungserfahrung und sehen sich recht unerwartet entscheidenden Personalführungsfragen gegenüber, wenn ihr Start-up schnell wachsen soll.
„In unserem Forschungsteam haben wir die Implikationen unserer Ergebnisse für die Forschung sowie für die Rekrutierung in Start-ups diskutiert“, sagt Sylvia Hubner. „Unternehmerische Führung fokussiert darauf, neue Ideen und kreative Lösungen zu entwickeln, eigene Visionen zu haben und Leidenschaft auszudrücken, Beschäftigte herauszufordern, aber auch von ihnen herausgefordert zu werden.“ Die ersten Assoziationen zu kennen, kann Gründer*innen in ihrer neuen Aufgabe als Führungskraft bestärken und kann ihnen helfen, Stereotypen entgegenzuwirken, um ihre eigene Führungspersönlichkeit bestmöglich zu entwickeln und auszudrücken.