Burgstall – Auch 100 Jahre nach der Idee, auf der Dr. Schär fußt, geht der Blick beim Burgstaller Unternehmen – nach eigenen Angaben Marktführer für glutenfreie Ernährung –, in die Zukunft. So nehme man, schreibt das Unternehmen in einer Aussendung, „das Jubiläumsjahr zum Anlass, eine Reihe von Projekten zur Förderung von Nachhaltigkeit und Biodiversität auf den Weg zu bringen. Am meisten ins Auge sticht dabei das Field 100 in Dietenheim, das aufgrund seiner Sortenzusammensetzung einzigartig ist.“
„Field 100 soll auch Lösungsansätze für Probleme der Gegenwart aufzeigen: für eine größere Unabhängigkeit von Importen etwa, für die Vermeidung langer Transportwege und die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks.“
Dieses Projekt steht – kurz gesagt – für 100 Jahre, 100 Sorten. Zum Jubiläum hat Dr. Schär in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg ein Projekt gestartet, in dessen Rahmen auf einem einzigen Feld 100 verschiedene Sorten von verschiedenen Nutzpflanzen angebaut werden, jede davon glutenfrei. Dieser Tage hat die Aussaat begonnen, wobei der Fokus alten heimischen Landsorten ebenso gilt wie Kulturpflanzen aus der ganzen Welt: von Mais, Hafer und Buchweizen über Hirse und Sorghum bis zu Amaranth und Quinoa.
Ein Feld, 100 Sorten, zahllose Möglichkeiten

Field 100 sei, so Dr. Schär, „ein starkes Bekenntnis zu Artenvielfalt und Nachhaltigkeit. Es sollen auch erste Erkenntnisse zu relevanten Fragen der Landwirtschaft gewonnen werden.“ Es handle sich in diesem Sinne um einen Freilandversuch, der erste Erfahrungen zum Anbau traditioneller und wenig verbreiteter Sorten liefern solle. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen dabei die Anpassung an den Klimawandel und die Frage, welche Sorten angesichts sich ändernder klimatischer Bedingungen künftig in Südtirol angebaut werden können. Daneben geht es um die grundlegende Frage, ob der Anbau in Mischkultur eine nutzbare Alternative zu Monokulturen sein kann.
„Die Säulen, auf denen die Nachhaltigkeitsstrategie von Dr. Schär ruht, sind die Förderung von Biodiversität und nachhaltiger Landwirtschaft, eine immer umfassendere Verwendung nachhaltiger Verpackungen und die Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks entlang der gesamten Produktions- und Vertriebskette.“
Field 100 eröffne damit nicht nur Chancen, sondern solle auch Lösungsansätze für Probleme der Gegenwart aufzeigen: für eine größere Unabhängigkeit von Importen etwa, für die Vermeidung langer Transportwege und die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks. Und nicht zuletzt werde auf dem Field 100 Saatgut gewonnen, das für kommende Generationen in der Genbank des Versuchszentrum Laimburg erhalten wird.
Nachhaltig und verwurzelt
Mit dem Projekt Field 100 möchte Dr. Schär aufzeigen, „was dem Unternehmen im Jubiläumsjahr (und darüber hinaus) wichtig ist. So geht es zum einen um die Umsetzung einer weitreichenden Nachhaltigkeitsstrategie innerhalb des Unternehmens. Die drei Säulen, auf denen diese Strategie ruht, sind die Förderung von Biodiversität und nachhaltiger Landwirtschaft, eine immer umfassendere Verwendung nachhaltiger Verpackungen und die Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks entlang der gesamten Produktions- und Vertriebskette.“
Zum anderen möchte Dr. Schär – mittlerweile ein Unternehmen mit 18 Standorten in elf Ländern und rund 1.500 Mitarbeitern –, seine Südtiroler Wurzeln weiter stärken. Als ein Ausdruck dessen sieht der Lebensmittelproduzent die Tatsache, dass er die Events zum 100-jährigen Jubiläum an große Südtiroler Kunst- und Kulturveranstaltungen koppelt. So erfolgt der offizielle Startschuss von Field 100 am 2. Juli im Rahmen des Südtirol Jazz Festivals. Am 7. September steht dann eine Jubiläumsgala im Zuge des Südtirol Festivals Merano.Meran auf dem Programm, am 17. September zudem eine Kunst- und Musikperformance im Rahmen von Transart am Sitz von Dr. Schär in Burgstall. Den Abschluss der 100-Jahr-Feierlichkeiten macht schließlich ein Familienevent, das im Dezember bei der Meraner Weihnacht über die Bühne gehen wird.