Bozen – Knapp 1.000 Personen hat das Landeststatistikinstitut Astat im März befragt, unter anderem zum Thema Gleichstellung der Geschlechter. Nun liegen die Ergebnisse der Befragung vor. Das sind die wichtigsten Ergebnisse:
- Fast die Hälfte der Südtiroler Bevölkerung findet, dass die Gleichstellung der Geschlechter ein sehr wichtiges Thema ist. Nur etwa eine von fünf Personen misst dem Thema geringe oder keine Bedeutung bei.
- Drei von zehn Männern geben zu, dass ihnen die Gleichstellung der Geschlechter wenig oder gar nichts bedeutet. Bei den Frauen sind 13 Prozent dieser Auffassung. Umgekehrt interessieren sich jedoch 52 Prozent der Frauen sehr stark für das Thema (34 Prozent der Männer). Die Unterschiede nach soziodemografischen Merkmalen sind insgesamt gering (bei diesem Thema könnte allerdings auch die gesellschaftliche Akzeptanz eine Rolle spielen), aber in einigen Fällen durchaus signifikant: Die Befragten mit mittlerem bzw. höherem Studientitel und italienischsprachige Personen zeigen das größte Interesse am Thema.
- Der wichtigste Aspekt bei der Umsetzung der Gleichstellung ist laut den Befragten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Große Bedeutung messen sie auch der „Sicherheit und dem Schutz vor Gewalt“ und der „finanziellen Anerkennung von Familienarbeit für die Rente“ bei.
- Zwei Aspekte, die eher von Frauen angegeben werden, sind „mehr Frauen in Führungspositionen“ und „eine gerechtere Umverteilung der Arbeit und der Aufgaben innerhalb der Familie“. Der „Schutz vor Gewalt“ ist der einzige Punkt, bei dem die Antworten der Männer überwiegen.
- 79 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Politik die Verantwortung für die Gleichstellung der Geschlechter trägt. Es folgen die „Zivilgesellschaft“, die „Arbeitgeberverbände“ und die „Gewerkschaften“.