Innichen/Jiaxing – Die Pusterer Unternehmerfamilie Senfter wird sich fortan mit ISU/Independent Salumi Union ausschließlich auf das Wurstwarengeschäft in China konzentrieren. Dazu werde man in eine neue, hochmoderne Produktionsanlage in der Stadt Jiaxing in der Provinz Zhejiang (am Ostchinesichen Meer gelegen) investieren. Das gab ISU vor wenigen Tagen auf seinem Auftritt im Netzwerk Linkedin bekannt. ISU ist vollständig im Besitz der Familie Senfter.
Die Familie aus Innichen ist seit 1857 im Fleischgeschäft tätig, als Peter Senfter die Metzgerei eines Onkels erbte. Franz Senfter, der das Unternehmen in vierter Generation geführt hat und weitum als „Speckkönig“ bekannt ist, machte das Familienunternehmen zum größten Wurstwarenhersteller Italiens und stieg in den brasilianischen Fleischmarkt ein. Die fünfte Generation, Helmuth Senfter, wagte schließlich im Jahr 1995 den Schritt in den chinesischen Markt; für diesen Unternehmenszweig wurde 2018 auch ISU gegründet. Das war just in dem Jahr, in dem Senfter seinen 50-Prozent-Anteil an Grandi Salumifici Italiani/GSI abgetreten hat, ein Deal, der für Aussehen sorgte – auch weil seitdem die Südtiroler Markenspeck-Produktion zur Hälfte nicht mehr in Südtiroler Hand ist.
GSI mit Rechtssitz in Modena, das Unternehmen bietet Wurstwaren und frische Fertighauptgerichte an, war Jahre zuvor aus der Fusion von Senfter mit Unibon, einer Tochtergesellschaft des Genossenschaftsverbandes Lega Coop, entstanden. Die GSI-Produktionsstandorte in Südtirol blieben erhalten, ebenso wie der Markenname Senfter.