Bozen – Das Landesamt für Arbeitsmarktbeobachtung hat analysiert, wie viele Arbeitskräfte von außerhalb sich in Südtirol niederlassen, aus welchen Ländern sie kommen und in welchen Sektoren sie tätig sind. Demnach sind seit dem Jahr 2007 rund 39.700 Personen nach Südtirol gezogen, die vorrangig aus Arbeitsgründen ins Land gekommen sind. Davon sind derzeit noch etwa 28.300 Personen hier wohnhaft.
Die Herkunftsländer sind vielfältig, angeführt von italienischen Staatsbürgern und Staatsbürgerinnen (30 Prozent). Stark vertreten sind auch Personen aus Rumänien, Albanien, Deutschland, Pakistan, der Ukraine, Marokko und der Slowakei.
„Interessante Muster“
„Die Analyse zeigt interessante Muster hinsichtlich der Herkunft und des Einstiegs in unseren Arbeitsmarkt“, sagt Stefan Luther, Direktor der Abteilung Arbeitsmarktservice. Ihre erste Beschäftigung finden die späteren Neubürger:innen demnach häufig im Gastgewerbe, im Haushaltssektor oder im Handel und in anderen Dienstleistungsbereichen. Das Gastgewerbe erweise sich als bedeutendste „Einstiegspforte“, insbesondere für bestimmte Nationalitäten, inklusive italienischer Staatsangehöriger.
Familienbezogene Dienstleistungen würden ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, vor allem für Arbeitskräfte aus Moldawien, der Ukraine und Peru, die anschließend hier wohnhaft werden.
Weiters: Während einige Sektoren wie Landwirtschaft oder Leiharbeit oft als Sprungbrett für einen späteren Wechsel in stabilere Anstellungsverhältnisse dienen, verbleibt ein Großteil der Arbeitskräfte im öffentlichen Sektor, in der Forschung und Entwicklung, im Baugewerbe, im Gastgewerbe oder im verarbeitendem Gewerbe auch längerfristig in diesen Bereichen.
Die Analyse der Berufsfelder zeigt, dass hochqualifizierte Berufe überwiegend von Personen aus EU-Ländern besetzt werden, insbesondere aus Italien, Deutschland, Österreich, aber auch aus Rumänien und dem Nicht-EU-Land Albanien, während Arbeitertätigkeiten und geringer qualifizierte Berufe häufiger von Personen aus anderen Regionen der Welt ausgeübt werden.
„Lokales Potenzial besser nutzen“
Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof sagt: „Die Anziehung von Arbeitskräften von außerhalb unserer Landesgrenzen ist mit entscheidend für die Deckung des Fachkräftebedarfs in Südtirol. Gleichzeitig müssen wir das Potenzial besser nutzen, das wir im Land haben, indem wir die Attraktivität des Arbeitsmarktes für bereits im Lande wohnhafte Menschen weiter steigern und der Auswanderung qualifizierter Menschen entgegenwirken.“