Bozen – Der Verband der Südtiroler Seilbahnunternehmen blickt auf der Vollversammlung in der Messe Bozen auf ein wirtschaftlich solides, aber herausforderndes Jahr zurück. Präsident Helmut Sartori unterstich in seiner Rede die Bedeutung des Sektors: „Seit Jahren schaffen unsere Seilbahnunternehmen sichere und vielfältige Arbeitsplätze. Sie tragen wesentlich dazu bei, der demografischen Abwanderung, insbesondere in abgelegenen Tälern, entgegenzuwirken.“

460 Millionen Jahresumsatz
Der Jahresumsatz lag bei 460 Millionen Euro. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen – steigende Energiepreise, Fachkräftemangel, wachsende Sicherheitsanforderungen – blieb der Sektor ein stabiler Arbeitgeber und zentraler Wirtschaftsfaktor in vielen Tälern.
Insgesamt 2.382 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im letzten Jahr beschäftigt – 121 mehr als im Vorjahr, darunter 97 unbefristete und 24 saisonale Anstellungen, letztere häufig von Landwirten genutzt.
Die Wintersaison 2024/25 verzeichnete mit über 14 Millionen Übernachtungen ein neues Rekordhoch (+2,6 Prozent). Besonders stark entwickelten sich November, Dezember und Januar, während die Monate Februar und März aufgrund später Osterferien schwächer ausfielen.
Hohe Investitionen
Der Verband zählt aktuell 357 Aufstiegsanlagen. Im vergangenen Jahr wurden sechs neu gebaut, neun abgebaut und sieben modernisiert. Insgesamt flossen 137 Millionen Euro in Infrastrukturen und Betriebsausstattung. Der gleitende 5-Jahres-Investitionsdurchschnitt liegt bei 61,6 Millionen Euro. Ohne öffentliche Förderungen wären solche Summen – vor allem für kleine und abgelegene Skigebiete – kaum tragbar.
Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wintertourismusorte zu sichern, sind laufende Investitionen in Technik, Komfort und Sicherheit essenziell. Dabei erweist sich die technische Beschneiung als unverzichtbar. Aufgrund des Wassernutzungsplans wurden vermehrt Speicherbecken errichtet – vielfach als Multifunktionsbecken, die auch anderen Nutzungen dienen. Ihre Genehmigung gestaltet sich jedoch oft langwierig, geeignete Flächen sind aufgrund der Topografie begrenzt, und Einigungen mit Grundbesitzern scheitern häufig mangels rechtlicher Grundlage für Zwangsservituten.
Rund 22 Prozent der Betriebskosten entfallen auf Personal, weitere große Posten sind Schnee- und Pistenpräparierung sowie Sicherheitsvorgaben. Preissteigerungen können die steigenden Kosten nur teilweise auffangen. Um wirtschaftlich tragfähig zu bleiben, werden zunehmend innovative Zusatzangebote notwendig.

Sommerbetrieb im Aufschwung
Auch der Sommer gewinnt an Bedeutung: Bereits über 10 Prozent des Jahresumsatzes werden in der warmen Jahreszeit erzielt. Die Beförderungszahlen stiegen von 3,7 Millionen im Jahr 1996 auf knapp 11 Millionen im Sommer 2023. Der dringend notwendige Ausbau von Biketrails sei jedoch nach wie vor blockiert – zum Nachteil der Sicherheit und des wirtschaftlichen Potenzials.