Auer – Kürzlich wurde an der Fachoberschule für Landwirtschaft (OFL) in Auer eine neue Schülergenossenschaft mit der Bezeichnung „OFL Fruit“ ins Leben gerufen. 20 Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse mit dem Schwerpunkt „Produktion und Verarbeitung“ unterzeichneten im Rahmen eines schulischen Projekts die Gründungsurkunde.
„Eine Schülergenossenschaft eröffnet die Chance, jungen Menschen das genossenschaftliche Gedankengut und die Werte Friedrich Wilhelm Raiffeisens näherzubringen“, so Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes. Im geschützten Rahmen der Schule gründen und führen die Jugendlichen eine Genossenschaft mit eigener Geschäftsidee, gewähltem Verwaltungsrat sowie klar definierter Struktur.
Die Gründung an der OFL wurde intensiv vorbereitet: In Zusammenarbeit mit dem Lehrpersonal unter Federführung des betreuenden Fachlehrers Martin Nock, und mit Unterstützung des Raiffeisenverbandes Südtirol beschäftigten sich die Schüler:innen in mehreren Workshops mit dem Genossenschaftswesen, erarbeiteten ein Statut und planten ihre eigene Geschäftsidee. Diese umfasst unter anderem ein Projekt zur Apfelsaftproduktion, das im Herbst realisiert werden soll.
Neben der Ausarbeitung des Geschäftsmodells wurden Zuständigkeiten verteilt, ein Vorstand gewählt und das offizielle Statut der Schülergenossenschaft präsentiert. Michael Obrist, Leiter des Bereichs Recht im Raiffeisenverband, erläuterte dabei den Gründungsakt und die Aufgaben der Gremien.
Gremien gewählt: Christoph Peterlin ist Obmann
Zum ersten Obmann wurde der alterer Christoph Peterlin gewählt, Stellvertreterin ist Irene Trienbacher. Dem Verwaltungsrat gehören Emma Stenico, Manuel Bampi, Anna Oberhofer, Matthias Zuech und Simon Schweiggl an. Weitere Mitglieder der neuen Genossenschaft sind: Jonas Alber, Matthias Bauer, Simon Grossgasteiger, Lena Gufler, Dominik Kienzl, Nikolaia Mamming, Lena Maoret, Sindy Montibeller, Simon Pinzger, Jakob Profanter, Raphael Stuffer, Celine Thurner, Irene Trienbacher und Amelie Werth. Obmann Christoph Peterlin sagt: „Die Schülergenossenschaft eröffnet uns interessante Möglichkeiten, selbst Verantwortung zu übernehmen und eigene Ideen umzusetzen.“
Direktor Christian Gallmetzer zeigte sich erfreut über das Engagement: „Ich freue mich, dass unsere Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Lehrpersonen und mit Unterstützung des Raiffeisenverbandes dieses spannende Projekt auf die Beine gestellt haben. Jetzt gilt es, es mit Leben zu füllen.“ Fachlehrer Martin Nock, der die Umsetzung der Schülergenossenschaft koordiniert und vorangetrieben hat, ergänzte: „Gerade die Gründung einer Genossenschaft zeigt den Schülerinnen und Schülern eindrucksvoll, wie viel man als Team bewegen kann. Darüber hinaus erlernen sie grundlegende Kompetenzen, die im fächerübergreifenden Lernbereich Gesellschaftlicher Bildung vorgesehen sind.“
Mit der Unterzeichnung der Gründungsurkunde durch alle Mitglieder wurde der offizielle Startschuss für die Schülergenossenschaft gegeben. Diese orientiert sich an den Prinzipien echter Genossenschaften und verbindet wirtschaftliches Handeln mit demokratischen, sozialen und ökologischen Grundsätzen.
Karl Heinz Weger vom Raiffeisenverband unterstrich die Bedeutung solcher Initiativen: „Schülergenossenschaften fördern unternehmerisches, betriebswirtschaftliches und kooperatives Denken und stärken das Gemeinschaftsgefühl.“
Mit der Unterzeichnung der Gründungsurkunde durch alle Mitglieder wurde der offizielle Startschuss für die Schülergenossenschaft gegeben. Diese orientiert sich an den Prinzipien echter Genossenschaften und verbindet wirtschaftliches Handeln mit demokratischen, sozialen und ökologischen Grundsätzen.
Die Idee der Schülergenossenschaft stammt ursprünglich aus Deutschland, wo 2006 das erste Projekt dieser Art realisiert wurde. In Südtirol wurde 2019 die erste Raiffeisen-Schülergenossenschaft an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Tisens unter dem Namen „hondgmocht – hausgmocht“ gegründet – und ist nach wie vor aktiv.