Bozen – Am Mittwoch tauschten sich Landeshauptmann Arno Kompatscher, Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und Hochbaulandesrat Christian Bianchi mit Mitgliedern des Richtpreiskoordinierungsausschusses darüber aus, wie das Richtpreisverzeichnis des Landes schneller und flexibler an die Marktentwicklung angepasst werden kann. Das Richtpreisverzeichnis ist die Grundlage für die Preisgestaltung bei allen öffentlichen Bauarbeiten auf Landes- und Gemeindeebene. Die Kosten für Materialien, Mietgeräte und Arbeitskräfte werden darin jährlich aktualisiert und als Maximalpreise für die Umsetzung öffentlicher Arbeiten festgelegt.
„Damit die öffentlichen Ausgaben den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Effizienz gerecht werden, ist es unerlässlich, die Preise regelmäßig und dynamisch der Marktsituation anzupassen“, sagt Kompatscher.
Die Agentur für öffentliche Aufträge hat eine Analyse der 2024 ausgeschriebenen und vergebenen öffentlichen Bauaufträge durchgeführt, um zu verstehen, welche Positionen selten verwendet werden und welche über- bzw. unterbewertet sind. 2024 wurden 8.243 Verfahren zu einem Gesamtbetrag von 622.361.906 Euro abgeschlossen. In der Analyse berücksichtigt wurden 55 Verhandlungsverfahren und mehr als 19.000 Positionen aus dem Bereich des Hochbaus.
Die Bewertung hat ergeben, dass die 100 meistverwendeten Leistungen 49,2 Prozent des Gesamtbetrages der Vergaben ausmachen. Das Land erachtet es daher als sinnvoll, die am häufigsten zur Anwendung kommenden Preise genauer zu beobachten, um zukünftige Mechanismen für eine dynamische Anpassung zu finden.