Bozen – Die Sieben-Milliarden-Marke wurde fast geknackt: Im Jahr 2023 erreichen die Exporte aus Südtirol einen neuen Rekordwert von 6,95 Milliarden Euro, wie das Landesstatistikinstitut am Dienstag bekanntgab. 2022 waren es 6,76 Milliarden Euro.
Ausschlaggebend war das vierte Quartal 2023, das mit einem klaren neuen Rekord von 1,90 Milliarden Euro schloss. Im Vorjahresquartal waren es noch 1,75 Milliarden.
Die wichtigsten Zielländer im abgelaufenen Jahr waren einmal mehr Deutschland mit einem Anteil von 30,5 Prozent und Österreich mit 10,7 Prozent. Auf dem dritten Platz lagen die USA mit 6,7 Prozent vor Frankreich mit 5,6 Prozent.
Ein klares Plus gegenüber 2022 steht hinter den relevanten Zielländern Spanien, Großbritannien und Slowenien, ein klares Minus gab es bei den Exporten nach Dänemark, Schweden, Tschechien und Rumänien.
„Rahmenbedingungen verbessern“
Für den für Export zuständigen Vizepräsidenten des Unternehmerverbandes Südtirol, Harald Oberrauch (Durst Group/Alupress AG), ist der neue Rekord aufgrund der großen geopolitischen Unsicherheit keine Selbstverständlichkeit: „Das spricht für die große Qualität und Innovationskraft unserer High-Tech-Betriebe sowie für die hohe Produktivität der Mitarbeiter:innen.“
Damit sich die Unternehmen weiterhin entwickeln können, fordert Oberrauch bessere Rahmenbedingungen: „Wir brauchen auf allen Ebenen – in Europa, in Italien, in Südtirol – dringend eine Politik, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den Mittelpunkt stellt. Nur so können wir der De-Industrialisierung entgegenwirken und damit unsere hochqualitativen Arbeitsplätze, die Investitionen vor Ort und die Finanzierung der öffentlichen Dienstleistungen gewährleisten.“
Besonders im globalen Wettbewerb mit großen Wirtschaftsmächten wie USA oder China müsse rasch gehandelt werden. „Insgesamt gilt es, den Wirtschaftsstandort Europa wieder wettbewerbsfähig aufzustellen: Zusätzliche Bürokratie, hohe Energiekosten und Fachkräftemangel schränken derzeit die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe stark ein“, betont Harald Oberrauch.