Bozen – Knapp 16.000 Personen bezogen im Vorjahr mindestens einmal im Monat das Pflegegeld als Unterstützung für die Pflege zu Hause. Das Land zahlte dafür 137,4 Millionen Euro aus. Das sind knapp fünf Millionen mehr als 2023.
Hinzu kamen 132,3 Millionen Euro als Landesfinanzierung der Südtiroler Seniorenwohnheime. Dies war zwar deutlich weniger als 2023, allerdings zeigt der langjährige Trend auch hier klar nach oben.
„Das Pflegegeld ist als Teil der finanziellen Absicherung von großer Bedeutung. Vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung müssen wir aber auch an weiteren, ergänzenden Maßnahmen arbeiten“, sagte Soziallandesrätin Rosmarie Pamer am Montag bei der Vorstellung der Daten. Es seien alle Maßnahmen zu stärken, die vor einem stationären Pflegeplatz greifen, wie das Pflegegeld, der ambulante Betreuungsdienst oder neue Wohn- und Betreuungsmodelle.
Die Bevölkerung altert stark
Laut Eugenio Bizzotto ist der Alterungsprozess in der Bevölkerung in den statistischen Daten deutlich sichtbar. Allein im Vorjahr seien 370 Pflegegeldempfänger:innen dazugekommen, so der Direktor der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (ASWE).
Aktuell leben in Südtirol rund 58.000 Menschen im Alter von mindestens 75 Jahren. Im Jahr 2040 werden es laut Prognosen über 78.000 Menschen sein – also ein Drittel mehr. Damit werden die öffentlichen Ausgaben für die Pflege rasant ansteigen.
Modell über die Zusatzrentenfonds?
Zur langfristigen Pflegesicherung arbeitet das Land an neuen Modellen. Rosmarie Pamer kündigt dazu eine Entscheidung innerhalb dieses Jahres an.
Sie denkt etwa an ein Modell einer freiwilligen Pflegeversicherung als Ergänzung zum bestehenden Pflegegeld. Im Raum steht eine Anbindung an die Zusatzrentenfonds. Ein Ende 2024 eingerichteter Arbeitstisch, in den das Trentino mit eingebunden ist, ist für entsprechende Analysen und Vorschläge zuständig.