Bozen – Der Individualverkehr in Südtirol stellt nicht nur eine Herausforderung für die Infrastruktur dar, sondern auch für die Umwelt und Lebensqualität. Um hier entgegenzuwirken, ist ein effektives Mobilitätsmanagement unerlässlich. Ziel ist es, den Individualverkehr zu reduzieren und alternative, umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel zu fördern. Durch das Engagement der einzelnen Tourismusbetriebe für nachhaltige Mobilitätslösungen kann ein signifikanter Beitrag zur Entlastung der Verkehrssituation geleistet werden.
Südtiroler Betriebe zeigen den Weg
Viele Unterkunftsbetriebe setzen bereits auf innovative Ansätze, was die Förderung einer sanften Anreise und Fortbewegung vor Ort anbelangt. Fast schon zu den Standards zählen das Angebot eines Shuttle-Service vom und bis zum nächstgelegenen Bahnhof, die Ausgabe der Mobilitätskarte sowie E-Ladestationen im Hotel.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Maßnahmen für die Stärkung einer nachhaltigeren Mobilität. So übernimmt beispielsweise das Rittner Hotel Weihrerhof die Kosten für den Kofferzubringerdienst bei einer Buchung von mindestens einer Woche. Die RittenCard bekommen die Gäste schon vorab nach Hause geschickt, damit sie die öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol bereits bei der Anreise kostenlos nutzen können.
Der Blasla Hof in Gsies hingegen belohnt Gäste für die umweltfreundliche Anreise mit einem Rabatt von fünf Prozent auf den gesamten Übernachtungspreis. Bei einem Aufenthalt von mindestens sieben Tagen und der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln können Gäste zudem einmalig einen Fiat E-500 Cabrio und E-Mountainbikes ausleihen.
Ein Beispiel, wie gute Kommunikation funktionieren kann, bietet das Hirben Naturlaub in Niederdorf. Der Betrieb unterstreicht auf seiner Website die Vorteile eines Urlaubs ohne Auto und nennt fünf richtig gute Gründe, warum das Auto daheimbleiben soll, darunter und nicht zuletzt die unkomplizierte und stressfreie Anreise. Diese motivierende Kommunikation soll die Gäste dazu inspirieren, umweltbewusst zu reisen.
Großes Potenzial in der Kommunikation
In der Kommunikation sieht auch Martin Rabensteiner, Projektmanager für Mobilität und Besucherlenkung bei IDM Südtirol, großes Potenzial: „Wir sehen aus Umfragen, dass unsere Gäste zum Teil über das Mobilitätsangebot vor Ort nicht Bescheid wissen, wobei in Südtirol beste Voraussetzungen für einen autofreien Urlaub gegeben sind. Die Gäste sollen schon vor ihrer Reise z. B. durch eine prominente Platzierung auf der eigenen Website, bei der Buchungsbestätigung oder über Newsletters auf die Mobilitätsangebote aufmerksam gemacht werden. Dabei sollten neben der Anreise auch Informationen zur Erschließung der letzten Meile, ein Ausblick auf die Mobilitätsangebote vor Ort wie ÖPNV, Wander- & Skibusse, die Gästekarte oder auf Fahrrad- und Skiverleihstationen hingewiesen werden.“
Generell gilt es eine vermehrte Bahn- und Busanreise durch bessere Informationsangebote und Anreize zu fördern. Nachhaltige Mobilitätslösungen für Touristen müssen nicht nur umweltfreundlich, sondern auch attraktiv gestaltet werden, um eine signifikante Verhaltensänderung zu bewirken.
Tipps für Ihre Nachhaltigkeitskommunikation zum Thema Mobilität und anderen Themen finden Sie unter idm-suedtirol.com/de/toolbox.
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