Bozen/Villach – Die touristische Wintersaison ist noch nicht zu Ende. Erst nach Ostern wird die endgültige Bilanz gezogen. Trotzdem hat das Beratungsunternehmen Kohl und Partner gemeinsam mit dem Revenue-Management-Anbieter RateBoard schon einmal die Daten von 500 Hotelbetrieben ausgewertet und eine Bilanz für den Alpentourismus gezogen. „Euphorie gefolgt von Ernüchterung“ bilanzieren Kohl und Partner sowie Rateboard. Die Wintersaison habe im Dezember und Jänner stark begonnen, im Februar und März sei die Nachfrage dann abgeflacht.
Unterm Strich sei die Wintersaison im Alpenraum trotz allem „erfolgreicher als im Vorjahr“ gewesen, sagt Thomas Steiner von Kohl und Partner.
Weniger Gästenächtigungen in Südtirol
Für Südtirol liegen die Zahlen bis Ende März vor. Laut Landestatistikinstitut Astat wurden von Anfang Dezember bis Ende März 11,7 Millionen Nächtigungen erzielt. Das sind 1,8 Prozent weniger Nächtigungen als im Vorwinter. Auch die Gästeankünfte gingen entsprechend zurück. Freilich ist zu berücksichtigen, dass die touristisch starke Osterwoche 2024 im März war, während sie heuer auf April fällt – Vergleiche sind also mit Vorsicht zu genießen, abgerechnet wird Ende April.
Trotzdem, besonders stark war in den vier erwähnten Monaten in Südtirol der Rückgang bei den Gästen aus Deutschland. Sie generierten um acht Prozent weniger Nächtigungen – die anhaltende Krisenstimmung in Südtirols touristischem Hauptmarkt macht sich bemerkbar. Um fünf Prozent gaben die Nächtigungen der Inlandsgäste nach.
Die Gäste aus Deutschland und Italien machten beachtliche 67 Prozent der Nächtigungen aus. Die Tendenz sinkt aber: Die Nächtigungen aus den anderen Ländern legten zwischen Dezember und März um zehn Prozent zu. Südtirols Tourismus wird internationaler und weniger abhängig von seinen zwei traditionellen Hauptmärkten.