Bozen/Rom – Zur Zukunft der Acciaierie Valbruna, der Bozner Stahlwerke, gab es am Dienstag ein wichtiges Treffen in Rom. Daran nahmen unter anderem der zuständige Minister Adolfo Urso, die Valbruna-Spitze, Wirtschaftslandesrat Marco Galateo und die Gewerkschaften teil.
Zur Erinnerung: Da der Pachtvertrag für das Betriebsgelände in Bozen Süd, das dem Land gehört, abgelaufen ist, hat das Land eine Neuausschreibung vorbereitet. Nun fürchten das Unternehmen und die Gewerkschaften um die rund 500 Arbeitsplätze, falls ein anderes Unternehmen die Ausschreibung gewinnt.
„Golden Power“ wird angewandt
Nachdem sich daraufhin die Regierung in Rom eingeschaltet hatte, bekräftigte Adolfo Urso beim gestrigen Treffen die Anwendung des sogenannten „Golden Power“. Mit diesem Instrument kann der Staat Unternehmen von besonderem Interesse schützen. Laut Urso hat sich die strategische Bedeutung des Valbruna-Stahlwerks in Bozen im Rahmen der Golden-Power-Überprüfung bestätigt. Demnach hat die Stahlproduktion von Valbruna in Bozen einen hochsensiblen und strategischen Charakter – auch im Hinblick auf die Herstellung von Materialien für den Verteidigungssektor.
Urso stellte beim Treffen klar: „Jede Bedrohung für den Fortbestand der Produktion könnte die Ausübung von Sonderbefugnissen durch die Regierung nach sich ziehen. Es ist nun Aufgabe der Autonomen Provinz Bozen, dies zur Kenntnis zu nehmen und alle möglichen Lösungen zu prüfen, die mit der strategischen Bedeutung des Stahlwerks vereinbar sind.“
Was der Landesrat sagt
Landesrat Marco Galateo erklärte nach dem Treffen: „Es gibt mehrere Handlungsmöglichkeiten. Entweder nicht intervenieren und den Ausgang der Ausschreibung abwarten, die Ausschreibung in einem oder mehreren Punkten abändern und dabei die gewerkschaftlichen Forderungen aufnehmen, oder aber die Ausschreibung widerrufen und damit die Verhandlungen wieder beginnen.“ Man wolle eine zeitnahe Entscheidung im Sinne aller Betroffenen treffen.















