Hafling – Bereits im Herbst 2023 begannen die Meran 2000 Bergbahnen AG einen strategischen Nachhaltigkeitsprozess. Nun wurde der Bericht vorgestellt. Ausgearbeitet wurde er gemeinsam mit dem Terra Institute.
Bevor der Prozess gestartet wurde, wurden alle Themenbereiche und eventuell Maßnahmen nach den Feldern Ökologie, Ökonomie, Soziales, Governance und Kundenorientierung ausgerichtet werden. Diese bilden das Dach, unter dem im Herbst 2024 die Entwicklung einer ganzheitlichen Strategie gestartet wurde.
„Der Prozess zur Strategie umfasste auch Dialoge und Ideensammlungen mit dem Verwaltungsrat der Gesellschaft und den Stakeholdern, wie den Aktionärsgemeinden, Tourismusvereinen, Alpenvereinen und Partnern im Gebiet. Der Austausch mit ihnen soll weiter fortgeführt werden, denn Nachhaltigkeit kann nur als Gemeinschaftsprojekt gelingen“, so Andreas Zanier, Präsidenten der Meran 2000 Bergbahnen AG. „Wir müssen zusammen an einem Strang ziehen, um unseren Hausberg zu erhalten und dessen Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.“
Strategiepapier 2024-2030
Auf der Grundlage der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wurde schließlich ein Strategiepapier für den Zeitraum 2024 bis 2030 ausgearbeitet, wobei die Chancen und Risiken für die Geschäftstätigkeit sowie deren Auswirkungen identifiziert und nach Wichtigkeit priorisiert wurden. Auf dieser Basis wurden relevante Handlungsfelder samt entsprechender Ziele und Maßnahmen definiert, heißt es vonseiten der Meran 2000 Bergbahnen. „Es sind Maßnahmen kleinerer und größerer Art – von Sensibilisierungsprojekten wie Müllsammelaktionen, die auf Bewusstseinsschärfung zielen, bis zu energetischen Einsparungen und anderen messbaren Emissionsreduzierungen“, so Geschäftsführer Paul Jakomet.
Mit Beginn der Wintersaison 2024/2025 sei der gesamte Diesel-Fuhrpark im Gebiet, der auch alle Pistenpräpapiergeräte umfasst, auf HVO-Diesel umgestellt worden, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Rohstoffen wie Abfällen und Reststoffen hergestellt wird. Jakomet: „Die Effizienz des Treibstoffs ist dieselbe, er erzeugt nur weniger Ruß, Geruchsbelästigung und ist bei Kontakt mit dem Boden und der Haut weniger schädlich als sein fossiler Vorgänger.“
Neben dem Umstieg auf HVO-Diesel wird der Umstieg des Fuhrparks auf elektrischen Antrieb gefördert: Im Moment wird ein elektrisches Pistenpräpariergerät über drei Jahre getestet. Innerhalb März wird zudem ein elektrischer Motorschlitten im Gebiet geprobt. Ein Fahrzeug, das bereits angekauft wurde, ist ein E-Quad, der für kleinere Transporte genutzt wird.
Soziale Aspekte
Die Themenfelder des Nachhaltigkeitsberichts umfassen auch Bereiche wie die Unternehmensethik und -transparenz sowie ein nachhaltig motivierendes und sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeiter:innen. „Bestimmte ethische Vorgaben und Standards sind in unserem Sektor arbeitsrechtlich gut geregelt“, so Zanier. „Aber natürlich bedeutet Nachhaltigkeit auch, die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben, oder Arbeit und Familie weiter auszubauen, um den Mitarbeiter:innen – das Kapital eines jeden Unternehmens – eine langfristige, attraktive Mitarbeit im Unternehmen zu ermöglichen.“
Zeitgleich, während der Konzeption der Strategie, wurden die Emissionsdaten des Jahres 2023 gesammelt und in das Tool Terra Footprint powered by Earth Check von Terra Institute eingepflegt. Im Laufe der Jahre wird sich somit ein Vergleich im Verbrauch und in der Ersparnis von Ressourcen zeigen, der als Richtwert für die Rechtfertigung, Lenkung und Messung zukünftiger Maßnahmen dienen wird.