Bozen – Nachdem die Gewerkschaften den Verhandlungstisch im Februar aus Protest verlassen hatten, hat das Land sein Angebot in den Lohnverhandlungen für den öffentlichen Dienst aufgebessert. Für den Dreijahreszeitraum 2025-2027 stellt es nun 825 Millionen Euro statt bisher 600 zur Verfügung – also 225 Millionen Euro mehr.
Davon sollen 250 Millionen pro Jahr für strukturelle Gehaltserhöhungen verwendet werden und 75 Millionen für eine weitere Einmalzahlung zur Berücksichtigung der Inflation für den Zeitraum 2022-2024. Am Dienstag fand dazu die erste Verhandlung statt. „Nachdem wir die Summe noch einmal aufgestockt haben, liegt der Ball nun bei den Gewerkschaften“, sagt Personallandesrätin Magdalena Amhof.
Mehr Geld dank Einsparungen
Finanzlandesrat und Landeshauptmann Arno Kompatscher erinnerte beim Treffen an die steigenden laufenden Kosten im Landeshaushalt und an die verhaltenen Konjunkturperspektiven. Die Mittel im Haushalt seien begrenzt, jede Mittelverschiebung wirke sich auf die gesamte Gesellschaft aus. „Wir werden aber mithilfe der Spending Review im Landeshaushalt Einsparungen erzielen und werden diese für die geplante Lohnanpassung bereitstellen. Der Entscheidung ist eine intensive Debatte in der Landesregierung vorausgegangen. Wichtig ist uns, dass die Gehaltserhöhung sozial gestaffelt wird“, erklärt Kompatscher.
Soziale Staffelung
Konkret bedeutet dies, dass die Löhne bei Bediensteten der unteren Funktionsebene anteilsmäßig stärker angehoben werden als bei jenen der oberen Ebenen.
„Ein fairer Ansatz, weil Bedienstete mit niedrigerem Lohn den Kaufkraftverlust noch viel stärker gespürt haben, und weil ein durchgehend gleicher Prozentsatz in absoluten Zahlen zu einer sehr ungleichen Verteilung dieser Geldmittel führen würde“, erläutert Magdalena Amhof.
Wann ausgezahlt werden könnte
Ziel wäre die Bereitstellung der Gelder über den Nachtragshaushalt 2025 mit Auszahlung im Spätherbst, allerdings rückwirkend ab 1. Januar 2025. Die Einmalzahlung zur Berücksichtigung der Inflation könnte im Falle einer baldigen Einigung bereits Mitte des Jahres ausgezahlt werden, heißt es vom Land.