Bozen – Die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft (LHG) blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Mit einem Umsatz von rund 111 Millionen Euro und einem Jahresgewinn von über einer Million Euro konnte die Genossenschaft ihre wirtschaftliche Stabilität erneut unter Beweis stellen. Der erwirtschaftete Gewinn fließt gezielt in den weiteren Ausbau der Strukturen, die Modernisierung der Filialen und die Optimierung interner Prozesse.
Präsident Leo Tiefenthaler zog bei der Hauptversammlung ein positives Fazit zum vergangenen Geschäftsjahr: Mit einem Umsatzzuwachs von 5,5 Prozent verzeichne der LHG ein solides Wachstum. Wesentlichen Anteil daran hatte die Integration der Trentiner Gesellschaft SAV Scorte Agrarie, die nicht nur zur Umsatzsteigerung beitrug, sondern auch die Marktposition in der Nachbarprovinz Trient deutlich stärkte.
8 Millionen Euro für Zukunftsprojekte
Im Jahr 2024 investierte die LHG rund acht Millionen Euro in strategisch bedeutende Vorhaben. Dazu zählten der Erwerb eines Grundstücks in Neumarkt zur Errichtung einer modernen Großfiliale, Erweiterungen im Produktionswerk für Futtermittel, Investitionen in die digitale Infrastruktur sowie die umfassende Sanierung der übernommenen SAV-Standorte. Ergänzt wurde das Investitionsprogramm durch die Eröffnung einer neuen Filiale im Fleimstal.
Auch die interne Qualifizierung wurde weiter vorangetrieben: Mitarbeiterschulungen in den Bereichen Arbeitssicherheit, Pflanzenschutz, Technologieeinsatz, Vertrieb und Kundenmanagement standen auf dem Programm. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten IT-Schulungen zur Anwendung künstlicher Intelligenz und zur Optimierung betrieblicher Abläufe.
Mehr Mitglieder
Die Zahl der Mitglieder stieg auch 2024 weiter an – ein Trend, der sich bereits seit über fünf Jahren fortsetzt. Zum Jahresende zählte die Genossenschaft rund 11.000 Mitglieder. Präsident Tiefenthaler sieht darin einen klaren Beleg für die stetige Verbesserung des Angebots und die starke Bindung der Mitglieder an die LHG.

Besonders gefragt blieb das Förderpaket für Hofnachfolger: Etwa 100 Junglandwirte nahmen die Unterstützung in Anspruch. Die Initiative wird 2025 fortgesetzt. Darüber hinaus förderte die LHG erneut zahlreiche Veranstaltungen der Südtiroler Bauernjugend und anderer landwirtschaftlicher Organisationen.
Herausforderungen im Blick
Trotz der positiven Geschäftsentwicklung bleibt das wirtschaftliche Umfeld herausfordernd. Geopolitische Spannungen, protektionistische Tendenzen im Welthandel sowie die konjunkturelle Lage in Europa könnten künftig Einfluss auf die Entwicklung der LHG nehmen. Direktor Klaus Gasser sieht den LHG finanziell solide aufgestellt. Er verfüge über die nötige Widerstandsfähigkeit, um auch in anspruchsvollen Zeiten Stabilität zu gewährleisten.