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Kunst, die Körper kleidet

SWZ-Serie Jung & hungrig (4) – Tätowierungen sind für Dani Green eine besondere Form der Kunst. Die gebürtige Engländerin arbeitet im Privatstudio Clockwork Tattoos in Meran. Für einen Termin bei ihr reisen die Kunden auch schon mal aus dem Ausland an. Doch selbst im konservativen Südtirol versteckt sich unter manchem Anzug ein bunter Körper.

Sabina Drescher von Sabina Drescher
5. April 2019
in Jung & Hungrig, Menschen & Unternehmen
Lesezeit: 4 mins read
Dani Green

Dani Green

Meran – Nur 30 Kilometer trennen die kleine Stadt Watford von ihrem großen Nachbarn, London. Hier in Watford liegen die Wurzeln von Dani Green. Die Wahlheimat der 31-Jährigen befindet sich hingegen rund tausend Kilometer südöstlich, in Meran. In unmittelbarer Nähe zum Theaterplatz geht Dani Green ihrer großen Leidenschaft nach, dem Tätowieren. Sie arbeitet bei Clockwork Tattoos, das eines der ersten Privatstudios in Südtirol war. Besitzer ist ihr Lebensgefährte Fabian Langes. Anders als bei Street Studios kann man sich hier nicht einfach beim Vorbeigehen ein Bild unter die Haut stechen lassen, sondern muss einen Termin vereinbaren. Von außen sieht man das Studio auch gar nicht. Es ist in einem unscheinbaren Wohnhaus untergebracht. Über drei Treppenabsätze läuft Dani Green hoch, ihre tägliche Sporteinheit, wie sie lachend sagt. Dort sperrt sie die Tür auf und betritt das Studio. Die Schuhe werden am Eingang ausgezogen. „Do you want Potschen?“, fragt Green ihre Gäste dann. Mit dem Deutsch will es noch nicht so richtig klappen. Sie habe zwar einen Kurs besucht, sich dann aber doch zuerst auf die Arbeit konzentrieren wollen, sagt Green, denn die ist ihr ungemein wichtig.

Jeden Tag kreativ sein zu können, bedeute ihr viel. Das sei nicht selbstverständlich in der Branche. In Schottland, wo Green ihre Karriere begann, wurde sie von ihren Vorgesetzten als Anfängerin ins kalte Wasser geworfen. Tätowiert wurde im Akkord, beinahe wie am Fließband seien die Kunden abgefertigt worden. Nach einem Jahr stand Dani Green kurz vor einem mentalen Zusammenbruch. „Diese Erfahrung war Fluch und Segen zugleich“, sagt sie heute. Danach habe sie sich nämlich geschworen, ihre Arbeit nie mehr durch so viel Stress negativ beeinflussen zu lassen. Im Studio in Meran steht deshalb Qualität an erster Stelle, die Kunden wüssten das zu schätzen. Zum ersten Besprechungstermin kommen die meisten mit einer mehr oder weniger klaren Vorstellung davon, was sie sich wünschen. „Ich versuche, die Ideen der Menschen in etwas zu verwandeln, das besser ist, als sie es sich hätten vorstellen können“, sagt Dani. Das sei der schönste Teil ihrer Arbeit. Ihr Kundenstock ist bunt gemischt. Männer, Frauen, Junge, Alte, Köche, Handwerker, Manager, sie alle hatte Dani schon unter der Nadel. Einige von ihnen reisen extra aus dem Ausland an, aus Großbritannien, Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Bei manchen sei es egal, ob das Tattoo bei der Arbeit zu sehen sei. „Und manche sind unter ihrem Business-Anzug bunt, und keiner vermutet es“, schmunzelt Dani. Ihr ältester Kunde war 72. Sie stach ihm sein erstes Tattoo, nachdem er in einer Zeitschrift gesehen hatte, dass sich auch ein älterer Promi eines hatte machen lassen. „Er dachte sich, wenn er das kann, kann ich das auch. Danach kam er noch ein paar Mal. In jüngeren Jahren hatte er sich einfach nicht getraut, weil es gesellschaftlich nicht anerkannt war“, erzählt Dani.

Die gesellschaftliche Akzeptanz ist auch etwas, das heute noch viele Menschen mit Tätowierungen beschäftigt. In Südtirol, sagt Dani, seien ihr gerade zu Beginn die vielen Blicke der Menschen aufgefallen. Mit ihren Dreads, Piercings im Gesicht und den vielen Tattoos, die ihren Körper zieren, sei sie aufgefallen in den Straßen Merans, und tue es heute noch vielfach. „Dabei hatte Ötzi doch auch Tattoos, und der ist einer der berühmtesten Südtiroler“, scherzt Dani. „Es ist schon lustig, wie sehr das Thema polarisiert. Jeder hat eine Meinung dazu und teilt sie dir auch ungefragt mit. Mich interessiert umgekehrt ja auch nicht, wie sich jemand anderes zum Beispiel anzieht“, zeigt sie sich nachdenklich. Die künstlerische Komponente des Tätowierens verschließe sich für viele Menschen weiterhin. Sie selbst zeichnet, seit sie denken kann, hat einen Uniabschluss in Fine Arts und wollte ursprünglich Illustratorin werden. Mit dem Tätowieren habe sie eine Branche gefunden, in der sich gerade in den vergangenen Jahren einiges getan habe – positiv wie negativ. Von der „alten“ Welt, in der Shops düstere Hinterhoflokale waren, in die sich kaum jemand hineingetraute, ist kaum mehr etwas übrig. Die Szene ist mittlerweile von den verschiedensten Charakteren bevölkert. „Da die meisten genau wissen, wie es ist, beurteilt zu werden, hat sich eine werturteilsfreie Community entwickelt“, sagt Dani. Positiv schätzt sie auch die künstlerische Entwicklung ein, hin zu den unterschiedlichsten Stilen.

Eines bereitet ihr allerdings Sorgen: „Tattoos werden immer häufiger als eine Art Modetrend gesehen. Das führt dazu, dass sich Leute tätowieren lassen, die sich über die Dauerhaftigkeit dieser Entscheidung nicht bewusst sind. Vielleicht wechseln sie ihren Look in ein paar Jahren wieder, das Tattoo aber bleibt.“ Auch die Medien würden ihren Teil dazu beitragen, denn häufig thematisieren Artikel rund ums Tätowieren ausschließlich sogenannte Trends oder aber die angeblichen Gefahren des Tätowierens. Durch die wachsende Popularität gebe es auch immer mehr mittelmäßige Tätowierer, die ihr Handwerk nicht wirklich beherrschen.

Um den künstlerischen Aspekt einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, organisierte Dani Green gemeinsam mit anderen Tattoo-Artists im vergangenen Jahr eine Ausstellung in Ost-West-Club von Meran. Unter dem Titel „The Art Behind“ wurde die Kunst gezeigt, bevor sie zum Tattoo wird. Die Einnahmen kamen dem Verein Debra und die Schmetterlingskinder zugute.

„Ich“, sagt Dani, „sammle Tattoos wie ein anderer eben Gemälde sammelt. Der Unterschied ist, dass ich meine Kunstwerke immer dabei habe. Meine Tattoos sind ein Teil von mir.“

Schlagwörter: 14/19freenomedia

Info

„Wie in einer vergangenen Zeit“
SWZ: Ist es Ihnen schwer gefallen, in Südtirol beruflich Fuß zu fassen?
Dani Green: Als ich herkam, musste ich ein Jahr auf meine Lizenz warten. In Großbritannien kann man die Lizenz jederzeit erhalten. In Südtirol hingegen muss man einen 30-Stunden-Kurs absolvieren, der aber nur einmal im Jahr angeboten wird. Seit September 2016 arbeite ich in Südtirol. Die Tatsache, dass ich bereits eine Lizenz hatte, spielte keine Rolle. Es ist viel komplizierter, als es sein müsste. Ideal wäre ein gegenseitiger Austausch mit jemandem, der diesen Wirtschaftszweig versteht. Mit einem besseren Verständnis wäre es einfacher. Vielleicht sind sie es auch einfach nicht so sehr gewohnt, dass Leute von außerhalb zum Arbeiten kommen. Aber wer arbeiten und seine Steuern zahlen möchte, also versucht, ein funktionierender Erwachsener zu sein, sollte doch nicht ein Jahr auf die Lizenz warten müssen.
Diese Lizenz ist die einzige Bedingung, um in Südtirol tätowieren zu dürfen. Ist diese Anforderung in Ihren Augen ausreichend?
Hygiene und Gesundheit sind natürlich sehr wichtige Aspekte, die man unbedingt berücksichtigen muss. Aber nur weil sich jemand damit auskennt, ist er noch lange kein guter Tattoo-Artist. Tätowieren hat eine jahrtausendealte Tradition, es ist Kunst und Handwerk zugleich.

Wie haben Sie sich privat hierzulande eingelebt?
Ich kam wegen meiner Beziehung hierher und konnte dadurch und durch das Studio erste Kontakte knüpfen. Unsere Kunden sind bunt gemischt. Generell war es aber nicht besonders einfach, da ich viele Menschen als eher verschlossen wahrgenommen habe. Es war ein wenig, als würde ich in der Zeit zurückgehen. Als ich herkam, wurde ich daran erinnert, wie es vor zehn Jahren war, als ich in Großbritannien mein erstes Tattoo bekam. Damals wurde ich schief angeschaut, doch mittlerweile ist es dort ganz normal für Menschen, Tattoos zu haben, viele sehen es als Kunstform an. Hier ist es noch etwas anders. Zugleich hat dieser gefühlte Zeitsprung auch etwas Positives. Die Städte und Dörfer sind noch sehr individuell, es gibt viele kleine Unternehmen und Geschäfte, familiengeführte Betriebe, weniger Filialen und Konzerne. Ich war echt enttäuscht, als sich zwei große Fast-Food-Ketten in Meran ansiedelten und dachte mir nur: Ihr macht Meran kaputt (lacht). Die Leute schätzen das vielleicht noch nicht so sehr, wie schön es ist, kleine Geschäfte zu haben. Das mag ich sehr an Südtirol. In größeren Städten schauen sich die Einkaufsstraßen mittlerweile zum Verwechseln ähnlich.
Die Serie
In der Serie „Jung und hungrig“ stellt die SWZ junge Menschen in und aus Südtirol mit den verschiedensten Lebensläufen vor. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie sind jung und hungrig nach Erfolg. Alle Artikel können auf SWZonline oder über die SWZapp nachgelesen werden.
Sabina Drescher

Sabina Drescher

Die Kaltererin hat in Innsbruck und Cagliari studiert. Sie blickt gerne hinter die Fassaden von Gebäuden, noch lieber hinter die von Menschen.

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