In den Lockdowns im Frühjahr und Herbst waren die Schulen geschlossen oder sind es noch immer. Der Fernunterricht ist eine unumgängliche Notlösung, kann aber den Präsenzunterricht in keiner Weise ersetzen. Es entstehen Bildungsdefizite, die den betroffenen Kindern und jungen Leuten persönlich und der Gesellschaft insgesamt schaden, vor allem mit Blick in die Zukunft. Je bildungsferner die Elternhäuser sind, desto schlimmer sind die Folgen.
Da das mehr oder weniger betreute Lernen von zuhause alternativlos, aber kein wirklicher Ersatz ist, muss darüber nachgedacht werden, was getan werden kann, um den Schaden möglichst gering zu halten. Das wohl einzige Mittel, das wir zur Verfügung haben, besteht darin, Hand an den Schulkalender zu legen, auch wenn dieser für viele eine heilige Kuh ist, die nicht geopfert werden darf. Wenn wir jetzt im Herbst so manche Woche verlieren, müssen wir die entgangene Unterrichtszeit in der Folge nachholen, insbesondere dadurch, dass das Schuljahr um mindestens drei Wochen verlängert wird und die Sommerferien entsprechend später beginnen.
Dieses Medikament hat ungute Nebenwirkungen, vom Widerstand der Lehrer*innen bis zu Bedenken der Touristiker wegen ausfallender Urlaubsreisen. Aber es deshalb beiseitezuschieben, wäre ein Bärendienst an unserer Jugend sowie an der Gesellschaft und Wirtschaft von morgen.