Matteo Renzi hat viel Kritik einstecken müssen dafür, dass er die Regierung Conte II abgeschossen hat. Vielleicht wird ihm Italien noch dankbar sein, aber egal. Einen ehrlichen Einblick in das Innenleben der italienischen Politik – und auch der SVP – hat Senatorin Julia Unterberger gegeben. Auf Rai Südtirol ließ sie wissen, dass die SVP mit technischen Regierungen schlechte Erfahrungen gemacht hat, weil sie erstens „unsere Stimmen nicht brauchen“ und für sie zweitens „gesamtstaatliche Problematiken im Vordergrund“ stehen. Im Umkehrschluss: Regierungen, die „unsere Stimmen“ brauchen, haben das Messer an der Gurgel – nicht nur jenes von Renzi. Denn zuerst kommen die Anliegen der eigenen Klientel, gerne als Minderheitenschutz getarnt, dann der Gedanke ans Allgemeinwohl. Die SVP tickt gleich wie alle anderen Parteien.(cp)