Thementage gibt es in Hülle und Fülle. Aber der Tag der Arbeit, der traditionell am 1. Mai an Arbeitnehmerrechte erinnert, und der Tag der Arbeitgeber, den hds und HGV für den heutigen 30. April ausgerufen haben (siehe SWZ 16/21, nachzulesen auf SWZonline und über die SWZapp), dürfen nicht als „normale“ Thementage missverstanden werden. Arbeit – bezahlt oder unbezahlt – nimmt einen großen Teil unseres Lebens ein. Fünf Überlegungen für eine positive Perspektive zur Arbeit:
Der Wert – Corona hat das Bewusstsein für den Wert der Arbeit geschärft. So oft wie seit Jahrzehnten nicht mehr ist „arbeiten dürfen“ statt „arbeiten müssen“ zu hören. Dies gilt aus finanziellen Gründen, aber nicht nur. Selbst wenn die Arbeit manchmal belastend sein mag, macht sie zufriedener als keine Arbeit.
Die Belastung – Arbeit kann krank machen – das Fehlen von Arbeit auch. Die Wissenschaft stellt psychische Probleme bei 34 Prozent der Arbeitslosen fest, hingegen bei 16 Prozent der Erwerbstätigen.
Die Vereinbarkeit – Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird stark thematisiert, und das ist gut so. Allerdings besteht die Tendenz, die Vereinbarkeit als Einbahnstraße in Richtung Familie misszuverstehen. Es geht nur mit Kompromissen auf beiden Seiten.
Das Miteinander – Auch wenn es heuer zwei getrennte Thementage gibt: Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind aufeinander angewiesen. Dieses Bewusstsein müssen Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften in sich tragen, genauso aber Führungskräfte und Belegschaften in den einzelnen Unternehmen. So wie sich Arbeitnehmer*innen Anerkennung für ihren Einsatz verdienen, so tun es auch Unternehmer*innen und Führungskräfte. Beide Seiten haben ihre Sorgen und Nöte, wenn auch unterschiedlicher Art.
Die Wertschätzung – Jegliche Art von Arbeit verdient sich gesellschaftliche Wertschätzung. Vor allem bei der unbezahlten Arbeit gibt es diesbezüglich viel Aufholbedarf.
Arbeit ändert sich. Arbeit birgt Höhen und Tiefen. Aber sie ist Teil von uns.