Bozen – Raffael Mooswalder ist in Südtirol ein bekannter Mann. Der Direktor des einflussreichen Hoteliers- und Gastwirteverbandes HGV hat keine Scheu, in der Öffentlichkeit den Tourismus vor Kritik zu verteidigen. Mooswalder tritt viel öfter auf als es seine Vorgänger getan haben. Zudem führt er einen Verband mit über 250 Mitarbeitenden.
In der neuen Folge des Business-Podcasts „Die SWZ trifft“ zeigt sich Mooswalder für einmal von einer unbekannten Seite. Er erzählt, dass er ursprünglich Journalist werden wollte und wie er dann von der Bauernjugend über den Südtiroler Wirtschaftsring zum HGV gekommen ist – mit einem fünfjährigen Intermezzo als persönlicher Referent von Landeshauptmann Arno Kompatscher. Wie es ist, die Vertrauensperson eines Landeshauptmanns zu sein, auch darüber spricht Mooswalder, der aus dem Pustertal stammt. Das Verbandswesen hat es ihm jedenfalls angetan, und das hat Gründe.
Den Bettenstopp gibt es nicht
Raffael Mooswalder arbeitet viel. Zwischen 60 und 70 Stunden pro Woche sind es, hat er ausgerechnet. Dabei beginnt er den Arbeitstag zu einer Uhrzeit, wo die meisten Leute noch schlafen. Die Mitarbeiterführung, so sagt er, ist in Zeiten des Fachkräftemangels die Königsdisziplin des Führens. Denn auch über seine Art des Führens und über das, was in seinen Augen eine gute Führungskraft ausmacht, redet er in dieser Podcastfolge. Vom Himmel fallen diese Fähigkeiten nicht. Weitere Themen sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Drang nach Arbeitszeitreduzierungen. Beide Diskussionen driften laut Mooswalder teilweise in die falsche Richtung.
Raffael Mooswalder arbeitet viel. Zwischen 60 und 70 Stunden pro Woche sind es, hat er ausgerechnet.
Natürlich darf auch der Tourismus und die Tourismuskritik nicht fehlen. Auf die Frage, ob es ihm Spaß macht, als Lobbyist immer in der Verteidigung spielen zu müssen, kontert er mit einer Antwort, die ebenfalls dem Fußballjargon entlehnt ist. Der Begriff „Bettenstopp“ stört ihn, denn den Bettenstopp gibt es nicht, meint Mooswalder. Vielmehr gebe es in Südtirol eine Bettenobergrenze, das sei ein entscheidender Unterschied.
Schließlich verrät Mooswalder noch, welches der beste Ratschlag gewesen ist, den er je bekommen hat, welches Talent er hat, das man ihm nicht zutrauen würde und was er in seinem Leben unbedingt noch machen möchte.
Jeden zweiten Mittwoch neu
Das circa 30-minütige Gespräch mit Raffael Mooswalder kann untenstehend angehört werden, ebenso über Spotify und Apple Podcasts. Dort und unter www.swz.it/podcast gibt es auch alle bisherigen (über 100) Folgen des SWZ-Podcasts. Neue Folgen erscheinen jeden zweiten Mittwoch.
Dieser Artikel erscheint in der Printausgabe mit dem Titel: Mann ohne Scheu