Bozen – Im Landtag war am Dienstag zum wiederholten Male der Josefitag ein Diskussionsthema. Die Süd-Tiroler Freiheit hatte einen Begehrensantrag eingereicht, wonach der 19. März künftig wieder ein gesetzlicher Feiertag werden soll. Dafür müsste in der Folge der Staat grünes Licht geben.
Die Abgeordnete Myriam Atz erinnerte daran, dass der historische Tiroler Feiertag aus wirtschaftlichen Gründen abgeschafft wurde. Die Wirtschaft habe aber nicht davon profitiert.
Von den anderen Oppositionsparteien kam in der Landtagsdebatte teils Zustimmung, teils Ablehnung. SVP-Fraktionssprecher Harald Stauder erklärte, dass das Land bereits die Möglichkeit zur Einführung des Josefitages als Feiertag habe, indem im Gegenzug der Pfingstmontag als Feiertag abgeschafft wird. Das Thema müsste innerhalb der Gesellschaft und mit den Sozialpartnern diskutiert werden. Ein Briefchen nach Rom werde nicht viel erreichen, meinte Stauder.
Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach sich für die Einführung eines Feiertages zu Ehren des Schutzpatrons St. Josef aus, wie es in Tirol der Fall sei. Schon oft habe er mit den Sozialpartnern gesprochen, aber die hätten immer auf die Mehrkosten hingewiesen, auf Feiertagsdienste, Überstundentarife usw.
Man sollte sich bemühen, so Kompatscher, dass die Sozialpartner ihre Position überdenken. „Südtirol kann sich das leisten, das könnte man über einen territorialen Tarifvertrag regeln“, meinte der Landeshauptmann. Man müsse bereit sein, für diesen Tag auf ein paar Einnahmen zu verzichten.
Im Landtag kam es letztendlich zu keiner Abstimmung, da Myriam Atz eine neue, gemeinsame Formulierung des Begehrensantrages vorschlug. Arno Kompatscher stimmte zu, einen parteiübergreifenden Antrag auszuarbeiten.