Bozen – Kürzlich fand die Jahresversammlung der Architektenkammer im Noi Techpark in Bozen statt.
Die Kammer zählt aktuell 1.209 Mitglieder, davon 468 Frauen und 734 Männer. Ca. 78 Prozent der Eingeschriebenen sind Freiberufler:innen.
Herausforderungen
Kammerpräsident Wolfgang Thaler sprach über die Herausforderungen der letzten vier Jahre, wie Pandemie, das neue Landesgesetz Raum und Landschaft und die digitale Projektabgabe im SUE-Portal. Positiv hervorgehoben wurden u. a. die Einführung einer Vereinfachung zur digitalen Unterschrift, ein Tool zur Einschreibebestätigung, eine neue Honorarberechnungstabelle und Fortschritte beim Thema „Equo compenso“. Doch es bleibe noch viel zu tun.
Kritik äußerte Thaler an der weiterhin unangemessenen Vergütung der Sachverständigen in den Gemeindekommissionen. Konkrete Vorschläge der Architektenkammer zur Anpassung wurden von Landesregierung und Gemeindenverband bisher ignoriert. Thaler rief zur Überlegung auf, ob eine Mitarbeit unter aktuellen Bedingungen noch tragbar sei.
Planungswettbewerbe statt reiner Dienstleistungsvergabe
Mehrfach wurde die Rückkehr zu Planungswettbewerben gefordert – auch als Reaktion auf immer häufigere Streitfälle rund um Honorare. Die Kammer empfiehlt klare Honorarvereinbarungen mit Bauherren.
Eine neue digitale Plattform für Wettbewerbe soll Mitte 2025 starten. Sie wird gemeinsam von der Agentur für öffentliche Verträge (AOV) und der Kammer genutzt und an Südtiroler Vorgaben angepasst.