Bruneck – Nun ist es raus. Nachdem bereits seit Monaten befürchtet wurde, dass die Krise der europäischen Automotive-Branche auch in Südtirol Opfer fordern würde, hat Intercable AS jetzt einen Personalabbau angekündigt. Als Grund wird der „schwächelnde Markt für Elektrofahrzeuge“ angegeben. Dieser Markt sei eingebrochen, was zu einem „noch nie dagewesenen strukturellen Problem in der europäischen Automobilindustrie geführt hat“, heißt es in einer Aussendung.
Zur Erinnerung: Die Automobilzulieferindustrie ist in Südtirol äußerst stark vertreten. Mehrere tausend Menschen arbeiten hierzulande in dieser Branche. Einer der Arbeitgeber ist die Intercable Automotive Solutions GmbH. Dabei handelt es sich um jene Sparte des Brunecker Automobilzulieferers Intercable, die die Familie Mutschlechner im September 2022 zu 85 Prozent an den US-Konzern Aptiv verkauft hat (für 585 Millionen Euro).
Was Präsident Hannes Prenn sagt
Hannes Prenn, der erst Anfang des Jahres Klaus Mutschlechner als Präsident beerbt hat, betont, dass man in den vergangenen Monaten alle Möglichkeiten geprüft habe, um einen Personalabbau zu vermeiden. Aber die „beispiellose Marktsituation“ zwinge zu diesem Schritt. „Diese Entscheidung ist eine der schwierigsten und schmerzhaftesten, die wir in der Geschichte von Intercable Automotive Solutions treffen mussten“, so Prenn. Aber man komme nicht umhin, die Produktionskapazitäten an die erwartete Nachfrage für die kommenden Jahre anzupassen. Ziel sei es, den Standort Bruneck langfristig zu sichern. Er solle Headquarter und Technologiezentrum bleiben. Das gehe aber nur, wenn seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibe.
Wie es weitergeht
Intercable teilt mit, eng mit den Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, „um einen fairen und transparenten Prozess zu gewährleisten“. Und weiter: „Wir werden alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser schwierigen Zeit unterstützen und dafür sorgen, dass jeder mit gebührendem Respekt, Anstand und Fairness behandelt wird.“