Bozen/Girlan – Als Hubert Messner vor zwei Jahren für die Landtagswahl kandidierte, sei er ein Außenseiter gewesen, sagt er selbst. Am Wahlabend sei er zu Bett gegangen, weil er die Spannung nicht ausgehalten habe. Als ihn seine Frau am Morgen weckte und über die 30.000 Vorzugsstimmen informierte, sagte er zunächst: „Lass mich einfach schlafen.“ Im nächsten Moment sei ihm bewusst gewesen, welch große Verantwortung er damit übertragen bekommen habe.
Geht es in der Politik schnell genug?
Heute ist Hubert Messner Gesundheitslandesrat. Der 71-Jährige hätte auch einfach seinen Ruhestand genießen können, in den er sich 2018 nach vielen Jahren als Primar der Neugeborenen-Intensivstation in Bozen verabschiedet hatte. Warum er sich für ein neues Kapitel entschieden hat, fragen wir ihn in der neuesten Folge des SWZ-Podcasts. Und: Geht es ihm in der Politik immer schnell genug?
Außerdem spricht Messner über seine Karriere als Neonatologe, während der er mehr als 15.000 Frühchen und kranke Neugeborene betreute. In Erinnerung geblieben seien ihn vor allem jene mit starken Eltern. Bis heute kämen einstige Patienten auf ihn zu und sprächen ihn an. „Das gibt Genugtuung und du denkst dir: Alles hast du nicht falsch gemacht“, sagt Messner.
Doch die Arbeit hatte nicht nur schöne Seiten, schließlich passiert sie am Grat zwischen Leben und Tod. „Über die Jahre“, sagt Messner, „habe ich gelernt, dass das Sterben zum Leben gehört. Und du lernst, die Stille zu ertragen an einem eigentlich lauten Ort wie der Intensivstation.“ Eben diese Station, die Neugeborenen-Intensivstation am Krankenhaus Bozen, baute Messner zu einer der renommiertesten in Europa aus. Erfolgsgeheimnis dafür gebe es keines. Viel Arbeit, viel Weiterbildung, Neugier und den Willen, Grenzen zu verschieben: So hätten sein Team und er darauf hingearbeitet, kleine Kinder in ein gesundes Leben zu führen.
Auf einem schmalen Grat bewegte sich Hubert Messner auch auf seinen Expeditionen gemeinsam mit Bruder Reinhold. Gemeinsam durchquerten sie unter anderem die Eiswüsten Grönlands. Als Hubert Messner am Nordpol während eines ihrer Abenteuer ins zwei Grad kalte Wasser stürzte, war er sich eigentlich seines Todes gewiss. Was dann passierte, hören Sie in der neuen Folge.
Jeden zweiten Mittwoch neu
Das Gespräch mit Hubert Messner können Sie online nachhören hier, aber ebenso über Spotify und Apple Podcasts. Neue Folgen gibt es ebendort jeden zweiten Mittwoch. (sd)

















