Bozen/Wien – Drei Visionäre, eine Mission. Das Wiener Greentech-Startup Heizma, mitgegründet vom Südtiroler Alexander Valtingojer, hat in einer überzeichneten Finanzierungsrunde 2,5 Millionen Euro eingesammelt. Das Unternehmen, das auf integrierte Lösungen rund um Wärmepumpen und Photovoltaik setzt, will mit dem Kapital seine Expansion weiter vorantreiben und die Energiewende im Eigenheimmarkt beschleunigen.
Während sich derzeit viele Jungfirmen dem Hype rund um Künstliche Intelligenz verschreiben, sorgt ein Geschäftsmodell abseits davon für Furore – und mittendrin: der Südtiroler Gründer Alexander Valtingojer. Gemeinsam mit Michael Kowatschew und Valentin Perkonigg hob der ehemalige Coinpanion-Mitgründer 2024 das Wiener Energie-Startup Heizma aus der Taufe. Binnen kürzester Zeit gelang dem Team ein kometenhafter Aufstieg: Mit einem Auftragsvolumen von rund 12 Millionen Euro allein im Gründungsjahr hat Heizma den Vertrieb von Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen in Österreich digitalisiert und skalierbar gemacht.
Valtingojer, der bereits mit Coinpanion unter Beweis stellte, wie man komplexe Themen massentauglich macht, setzte bei Heizma von Anfang an auf eine skalierbare Struktur: Regionale Tochterfirmen in ganz Österreich, der Zukauf des Energie-Daten-Startups meo energy und ein durchdachter Online-Vertrieb sorgen dafür, dass Heizma mittlerweile zu den am schnellsten wachsenden Energie-Startups des Landes zählt.
„Unser Antrieb ist die Überzeugung, dass echte Veränderung nur durch Innovation und entschlossenes Handeln möglich ist. Gemeinsam können wir den Wandel gestalten.“ Das Gründer-Team
Lange galt das Unternehmen als Paradebeispiel für Bootstrapping – bis jetzt. Wie aus einem Pitchdeck hervorgeht, hat Heizma zuletzt etwa 2,5 Millionen Euro Eigenkapital von namhaften Investor:innen aufgenommen. Dazu kommen rund drei Millionen Euro an Fremdkapital und Fördermitteln, womit Valtingojer und sein Team nun über mehr als fünf Millionen Euro an frischem Kapital für weiteres Wachstum verfügen.
Zu den Unterstützern zählen prominente Namen wie Bernhard Niesner (Busuu), Felix Porsche (FAP Beteiligungen), Ignaz Forstmeier (Ex-Personio), Laura Warnier (Ex-GoStudent) oder Sebastian Becker (Redalpine). Die Bewertung des jungen Unternehmens liegt bereits bei rund 20 Millionen Euro (Post-Money).
Große Pläne für die Zukunft
Heizma plant ambitioniert: Bereits 2025 sollen 24 Millionen Euro Umsatz erzielt werden, 2026 dann 55 Millionen, 2027 gar 100 Millionen Euro – jeweils mit deutlichen Gewinnen. Im März 2025 wurde bereits die Umsatzmarke von einer Million Euro in einem Monat erreicht. Das Team umfasst aktuell rund 70 Mitarbeitende.
Doch Valtingojer und Co. denken weit über den Hardware-Verkauf hinaus. Heizma will sich als umfassendes Energie-Service-Unternehmen positionieren, das Hard- und Software aus einer Hand bietet – Wärmepumpe, PV-Anlage, Batteriespeicher, Wallbox und Energiemanagement inklusive. Ziel ist es, ähnlich wie Enpal oder 1Komma5° in Deutschland, zur zentralen Anlaufstelle für nachhaltige Energie im Haushalt zu werden.
Der Schlüssel zum Erfolg: Netzwerkeffekte und Plattform-Denken. Wer bei Heizma eine Wärmepumpe kauft, denkt bald an die PV-Anlage – und umgekehrt. So entsteht Cross- und Upselling-Potenzial. Zudem will man eine eigene Energie-Community aufbauen, die Stromkosten durch gemeinsames Energiemanagement senkt – bis hin zur Vision eines „dezentralen Kraftwerks“. Auch an einer unabhängigen Finanzierungsplattform für die Hardware arbeitet das Team bereits.