Bozen – „Investitionen in IT und in neue Technologien erfordern auch mehr und dringende Investitionen und Maßnahmen in Sicherheit für unsere Daten und Systeme“, warnt der Präsident der IT- und Internetdienstleister im Handels- und Dienstleistungsverband (hds), Alexander Fill, vor einer Vernachlässigung des Themas Cybersecurity. Dieses betreffe letzten Endes alle. Nicht selten werde das Problem bagatellisiert oder als nicht prioritär in der Unternehmensführung betrachtet, so Fill.
„Es vergeht keine Stunde auch in Südtirol, in der Betriebe aller Größenordnungen nicht von virtuellen Angriffen – mal größer, mal kleiner – betroffen sind. Hinter diesen Angriffen stehen zum einen Menschen, die gezielt ihre Opfer aussuchen. Zum anderen auch sogenannte Bots, also PC-Programme. Denen ist es regelrecht egal, um welche Unternehmen es sich handelt. Auch Kleinstbetriebe könnten somit die Zielscheibe von Cyberangriffen sein“, mahnt Alexander Fill zur Vorsicht und zu Maßnahmen in Datenschutz. Ganz wichtig sei auch die Schulung und Sensibilisierung des eigenen Personals.
„Cyberangriffe kosten Händler zehn Prozent der Einnahmen“
Auf Einzelhändler und Onlineshops gab es 2023 im Schnitt 41 bekannte Cyberangriffe – pro Unternehmen, heißt es vom hds. „Als direkte Folge solcher Angriffe gingen den Unternehmen – ebenfalls im Schnitt – zehn Prozent ihrer Einnahmen verloren. Tatsächlich ist keine andere befragte Branche stärker von Datenverlusten bedroht“, verweist der Verband auf den „Global Security Report“, einer Umfrage unter 1.500 IT-Entscheidungsträgern aus aller Welt.
Folgen der Angriffe seien Datenverluste (46 Prozent), Netzausfälle (38), Kompromittierung von Kundenkonten (25), der Verlust von Kundenvertrauen (23) und Kundenzufriedenheit (23 Prozent).
Cybersecurity gewinne somit immer mehr an Bedeutung und werde auch in den nächsten Jahren Priorität bleiben. „So wir unsere Gesellschaft im reellen Leben vor Kriminalität schützen müssen, so müssen wir uns auch vor der Kriminalität im virtuellen Raum schützen. Der Schaden kann dort immens sein und Betriebe samt Datenverlusten zum Erliegen bringen“, betont hds-Präsident Philipp Moser.