Bozen – „Die kürzlich lancierte Gutscheinaktion von IDM Südtirol zur Förderung der Anreise mit der Bahn zeigt exemplarisch, wie eine gut gemeinte Maßnahme durch konzeptionelle und technische Schwächen schnell ins Gegenteil umschlagen kann“, nimmt der Handels- und Dienstleistungsverband (hds) Stellung zur IDM-Aktion. Bereits zwei Tage nach dem Start musste die Initiative gestoppt werden, da der nicht personalisierte Rabattcode „ALTOADIGE40“ über Medien und Onlinekanäle öffentlich verbreitet wurde. „Ein Risiko, das bei entsprechender Vorausschau vermeidbar gewesen wäre“, meint die Fachgruppe der Werbefachleute im hds.
Präsident Arnold Malfertheiner erklärt: „Wenn einzig ein öffentlich einsehbarer Code genügt, um eine gesamte Maßnahme zum Scheitern zu bringen, stellt sich die Frage, wie durchdacht dieses Projekt tatsächlich war. Weder technisch noch strategisch scheint man hier weit genug gedacht zu haben.“

Malfertheiner bemängelt, dass sich die IDM bewusst gegen eine Bindung des Gutscheins an eine tatsächliche Buchung oder Einmal-Codes entschieden habe. „Das wirft umso mehr Fragen zur praktischen Umsetzungskompetenz auf, zumal die Maßnahme mit öffentlichen Mitteln finanziert wird“, so Malfertheiner.
„Bindet lokale Agenturen ein!“
Die Südtiroler Werbe- und Kommunikationsbranche sieht die IDM-Aktion auch im größeren Kontext kritisch: „Die IDM betont regelmäßig die Bedeutung von gemeinschaftlichem Handeln und regionalem Zusammenhalt im Tourismusmarketing. Gleichzeitig beobachten wir jedoch seit Jahren, dass zentrale Budgets für digitale Kommunikation, Webprojekte und Onlinewerbung oftmals an ausländische Anbieter vergeben werden“, erklärt die hds-Fachgruppe.
„Es ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, warum IDM immer wieder auf externe Agenturen setzt, obwohl es in Südtirol zahlreiche kompetente Dienstleister mit tiefem Marktverständnis und flexiblen Strukturen gibt“, betont Arnold Malfertheiner.















