Bozen – Der Handels- und Dienstleistungsverband (hds) macht darauf aufmerksam, dass die für Südtirol vorgesehene autonome Regelung der Öffnungszeiten im Handel bereits seit längerem auf der Tagesordnung italienischer Regierungen stehe. Die Weichen dafür seien mit einer Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut im September 2021 bereits gestellt worden. Darauf aufbauend könne dann eine eigene Südtiroler Regelung verabschiedet werden, erklärt der hds.
Der Verband setzt sich seit langem dafür ein. „So wie bereits viele andere Bereiche im Handel autonom in Südtirol geregelt werden können, so sollte auch dieser Teil folgen, auch um die Geschäftsöffnungszeiten bzw. Schließungen an Sonn- und Feiertagen südtirolweit regeln zu können“, sagt Präsident Philipp Moser.
82,4 Prozent sind dafür
Um die aktuelle Stimmung zu diesem Thema unter den Mitgliedsbetrieben abzufragen, hat der hds in diesen Tagen eine landesweite Erhebung durchgeführt. „Die Ergebnisse bestätigen unseren bisherigen Weg: Es braucht eine auf Südtirol zugeschnittene Regelung“, so das Fazit von Moser.
Auf die Frage, ob sich der hds für eine Sonn- und Feiertagsschließung im Einzelhandel einsetzen soll, hat eine sehr große Mehrheit der Teilnehmenden (82,4 Prozent) mit Ja geantwortet. Und zwar unabhängig von der Herkunft der teilnehmenden Betriebe (Stadt oder Landgemeinde und Bezirk) sowie vom Tätigkeitsbereich (Food oder Non-Food).
Der hds will nun eine Expertengruppe einsetzen, die Empfehlungen zum Thema Geschäftsöffnungszeiten ausarbeiten wird. „Es geht darum, unsere regionalen Besonderheiten zu berücksichtigen, unsere klein- und familiengeführten betrieblichen Strukturen zu schützen und insgesamt unsere wirtschaftliche Autonomie zu stärken“, sagt Philipp Moser.
Krisen machen zu schaffen
In Anbetracht der schwierigen Zeit (Energiekrise, Mitarbeitermangel) hat der hds zugleich erhoben, ob Mitgliedsbetriebe aktuell darüber nachdenken, die Öffnungszeiten ihres Betriebes zu reduzieren und/oder sogar ihren Betrieb an Sonntagen zu schließen: Die Mehrheit (55,9 Prozent) denkt sowohl an Sonntagsschließungen als auch zusätzlich an die Reduzierung der Öffnungszeiten.