Bozen – Am Freitagvormittag stellten Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vizebürgermeister Stephan Konder, der das Ressort für öffentliches Bauen leitet, drei bedeutende Bauprojekte vor. In der Sparkasse-Arena soll eine zweite Eisbahn entstehen, in der Sportzone Pfarrhof ein modernes Schwimmsportzentrum und im Mariaheimweg ein neues Wohngebäude, speziell für Menschen mit Behinderung.

Eine zweite Eislaufbahn
In den nächsten Jahren bekommt die Sparkasse-Arena einen Anbau – mit einer zweiten Eislaufbahn! Die neue Eisfläche wird für alles Mögliche genutzt: Eishockeyturniere, Eiskunstlaufwettbewerbe, den öffentlichen Eislauf und andere Aktivitäten. Mit ihren 26 mal 56 Metern ist sie groß genug für nationale und internationale Wettkämpfe.
Damit die Eisfläche auch für den Publikumslauf genutzt werden kann, wenn keine Spiele oder Trainings stattfinden, werden zwischen der Sparkasse-Arena und dem neuen Anbau zusätzliche Umkleiden für Freizeitsportler:innen eingerichtet.
Im Erdgeschoss wird es einen Gastrobereich, einen Shop und die Rezeption geben. Von dort gelangt man auch auf die Tribünen, auf denen bis zu 250 Zuschauer:innen Platz haben. Im ersten Obergeschoss wird ein Parkdeck mit 44 Stellplätzen geben.
Außerdem wird der VIP-Bereich im ersten Stock der Sparkasse-Arena neugestaltet. Geplant ist ein großzügiger Restaurant- und Barbereich, der auch an Tagen ohne Eislaufbetrieb geöffnet bleibt.
Um die Flächenversiegelung zu begrenzen und die Ausbildung von Wärmeinseleffekten zu verhindern, wird das Dach begrünt. Eine Fotovoltaikanlage soll ebenfalls dazu beitragen, die Energiebilanz des Gebäudes zu verbessern.
Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt knapp 20 Millionen Euro und werden jeweils zur Hälfte von der Landesverwaltung und von der Stadt Bozen getragen. Bis August 2028 soll alles fertig sein.

Ein neues Schwimmsportzentrum
Das Hallenbad „Adalbert Pircher“ in der Pfarrhofstraße befindet sich sowohl technisch als auch baulich in einem schlechten Zustand und bräuchte dringend eine Kernsanierung. Ein geplanter Abriss mit anschließendem Neubau wurde jedoch nie umgesetzt.
Das Architekturbüro „Ralf Dejaco & Partner“ war mit einer Machbarkeitsstudie und der Entwicklung verschiedener Planungsalternativen für ein neues Schwimmsportzentrum beauftragt worden. Dieses Zentrum soll ein 50-Meter-Olympiabecken umfassen und von Leistungsschwimmer:innen aus ganz Südtirol genutzt werden. Es soll mit einer beweglichen Plattform ausgestattet werden, die eine flexible Nutzung ermöglicht. Zudem ist eine Athletentribüne mit 387 Plätzen für Wettkämpfe und eine Zuschauertribüne mit 484 Plätzen vorgesehen.
Die bestehende Schwimmhalle soll so lange in Betrieb gehalten werden, bis die neue Anlage fertiggestellt ist. Im Zuge der Bauarbeiten werden auch Teile der Tribünen des benachbarten Fußballplatzes erneuert, wodurch dort künftig 445 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz finden.
Die neue Schwimmsportanlage wird nachhaltig konzipiert: Eine Fotovoltaikanlage ist fest eingeplant, zudem wird die Nutzung von Erdwärme geprüft.
Das Projekt kostet rund 28 Millionen Euro. 80 Prozent der Kosten werden vom Land übernommen. Die Stadt Bozen beteiligt sich mit 20 Prozent an der Finanzierung. Die Fertigstellung ist auf Dezember 2030 datiert.

Wohneinrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung
Am Mariaheimweg entsteht eine neue Wohneinrichtung mit Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung. Zum Gebäude gehört auch eine Tiefgarage, in der ein Teil der Parkplätze für die Bewohner reserviert ist. Die restlichen Stellplätze sind für Anrainer. Ziel des Projekts ist es, Menschen mit Behinderung in Wohngemeinschaften dabei zu unterstützen, Schritt für Schritt selbstständiger zu werden.
Das Gebäude hat eine lange, quaderförmige Struktur – so, wie es der Baugrund vorgibt. Die langen Seiten zeigen nach Norden und Süden, die kürzeren liegen an der Eingangsseite (Mariaheimweg) und zur Grünfläche hin. Da hier ausschließlich Menschen mit Behinderung wohnen, ist das ganze Gebäude barrierefrei gestaltet – sowohl drinnen als auch draußen. Das Gebäude wird nach den Umweltstandards des KlimaHaus A „Nature“ errichtet. Das bedeutet, dass ausschließlich nachhaltige Materialien verwendet werden, die den Anforderungen dieses Standards entsprechen.
Die Baukosten für Gebäude und Tiefgarage betragen knapp sechs Millionen Euro. Wobei die autonome Provinz Bozen die Kosten für das Gebäude übernimmt und die Stadtgemeinde Bozen die für die Tiefgarage. Bis April 2027 soll der Bau abgeschlossen sein.