Brixen/Gröden – Die neue Marketingstrategie des Eisacktaler Tourismus sorgt für Verärgerung in Gröden. Kürzlich haben die vier Tourismusorganisationen Brixen, Gitschberg-Jochtal, Klausen-Barbian-Feldthurns-Villanders und Natz-Schabs eine Allianz zur Internationalisierung der Destinationen geschmiedet und dafür die gemeinsame Marke „Brixen Dolomites“ ins Leben gerufen.
Die Gemeinden und Tourismusvereine in Gröden sprechen nun von „Missbrauch und Irreführung für Marketingzwecke des Namens Dolomites“.
Es werden schwere Geschütze aufgefahren: „Es wirkt beinahe dreist, sich lediglich den Namen Dolomiten anzueignen, um die Internationalisierung der Destination voranzutreiben, ohne jeglichen Respekt für die Herausforderungen der Kerngebiete der Tourismusregionen, die sich seit Jahren mit dem zunehmend intensiven Hotspot-Tourismus auseinandersetzen müssen. Brixen und die genannten Dörfer liegen im Eisacktal und gehören geologisch nicht zu den Dolomiten oder deren charakteristischen Dolomit-Gesteinsformationen.“
Aus Gröden heißt es, dass die geografische und rechtliche Einordnung der Dolomiten als Unesco-Weltnaturerbe eigentlich Klarheit darüber schaffen sollte, welche Regionen als Teil davon beworben werden dürfen. „Um das Unesco-Prädikat zu schützen und irreführende Werbung zu vermeiden, dürfen Orte außerhalb der definierten Dolomiten-Region nicht uneingeschränkt mit dem Begriff Dolomiten für touristische Zwecke werben“, betonen die Grödner Bürgermeister und Tourismusvereine.
Sie erklären, dass viele Gäste gezwungen seien, „Verkehrsmittel zu nutzen, um die eigentlichen Dolomiten zu besuchen, was in den Kerngebieten zu einer Überlastung und Überfüllung durch Tagestouristen führt“. Die Folgen seien eine steigende Ablehnung in der Bevölkerung, eine zunehmend negative Einstellung gegenüber dem Tourismus und ein deutlicher Qualitätsverlust in den betroffenen Gebieten.
Die Bürgermeister und Präsidenten der Tourismusvereine Grödens appellieren an die Solidarität und Fairness der Tourismusakteure Südtirols und fordern von der Politik und der IDM eine klare Regelung zur Verwendung des Namens Dolomiten.