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Fußballtrainer sind wie Socken

Elf Trainer wurden in Italiens Fußball-Serie-A während der ersten 17 Spieltage beurlaubt. Der Fußball verschleißt Führungskräfte, wie es in „normalen“ Unternehmen undenkbar wäre. Warum nur?

Christian Pfeifer von Christian Pfeifer
20. Januar 2012
in Gesellschaft
Lesezeit: 3 mins read

Trainerstühle sind Schleudersitze. Das ist hinlänglich bekannt. Wenn es die 20 Fußballvereine in der Serie A aber schaffen, in nur 17 Spieltagen der laufenden Saison elf Trainer zu feuern, dann ist das selbst für Fußballverhältnisse, zumal italienische, erstaunlich. Roberto Donadoni erwischte es in Cagliari als Ersten, Franco Colomba in Parma als (vorerst) Letzten, wobei Colomba ausgerechnet von Donadoni beerbt wird – ein wahres Trainerkarussell. Zuvor war in Palermo Alberto Malesani das 15. „Opfer“ von Trainerfresser Maurizio Zamparini innerhalb von zehn Jahren geworden: Seit Zamparini in Palermo 2002 auf den Präsidentensessel gehievt wurde, hat er sage und schreibe 15 Trainer vor Vertragsende in die Wüste geschickt. Die Haltbarkeitsfrist eines Trainers in Palermo beträgt somit schlappe acht Monate.

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In der Serie A sitzt auf elf von 20 Bänken ein anderer Trainer als noch im August. In der ersten Division, dort wo der FC Südtirol spielt, hat sich das Trainerkarussell bisher ähnlich schnell gedreht. Und in der deutschen Bundesliga haben in der ersten Saisonhälfte immerhin vier der 18 Mannschaften ihren Trainer abgelöst. Kurz vor Jahresende verlor selbst der Tabellenletzte Freiburg seine Jungfräulichkeit, indem er zum allerersten Mal in seiner Bundesligageschichte einen Trainer – Marcus Sorg – beurlaubte. An italienische Verhältnisse kommen die Deutschen nicht heran, zimperlich wird aber auch in der Bundesrepublik nicht mit den Fußballlehrern umgegangen, genauso wenig wie in anderen europäischen Fußballligen.

Und weil der Coach bis zum Vertragsende auf der Gehaltsliste bleibt, kostet jede Beurlaubung die ohnehin schon heillos verschuldeten Vereine einen Batzen Geld. Während die geschassten Trainer auf dem bequemen Sofa zu Hause liegen und sich das – meist stolze – Gehalt überweisen lassen, versucht sich auf „ihrer“ Bank der nächste Fußballlehrer. So kann es schon mal vorkommen, dass ein Verein mehrere Trainer entlohnt, die längst keinen Fuß mehr ins Stadion setzen.

Kein „echtes“ Unternehmen könnte sich solche Zustände leisten. Kein Unternehmen würde es finanziell überstehen, Führungskräfte wie Socken auszutauschen und fürs Nichtstun zu entlohnen. Im Fußball geht es anscheinend, im Notfall werden halt Steuerschulden nicht gezahlt!

Dass Trainer da sind, um entlassen zu werden, wird im Fußball als gottgegeben hingenommen. Vor dem Hintergrund, dass die Vereinspräsidenten zumeist erfolgreiche Unternehmer sind, ist dieses miserable Führungskräftemanagement umso erstaunlicher. Die Präsidenten müssten nur von ihren eigenen Unternehmen abschauen, wie ein Führungskräfteverschleiß solchen Ausmaßes vermieden werden könnte.

Vielleicht lassen sich die Clubführungen zu oft vom Namen blenden, das heißt von dem, was ein Trainerkandidat als Fußballer geleistet hat – dabei weiß jeder Unternehmer, dass ein exzellenter Mitarbeiter nicht automatisch eine gute Führungskraft ist. Vielleicht sind ganz einfach zu wenige fähige Führungskräfte am Markt, die das Traineramt beherrschen. Vielleicht werden die Führungskräfte im Fußball zu wenig sorgfältig ausgesucht. Ein Trainer wird entlassen und am nächsten Tag der Nachfolger präsentiert, der dann mit seinem Mitarbeiterteam, das er nicht kennt, auf Anhieb erfolgreich sein soll. In der Wirtschaft hingegen werden Führungskräfte mit monatelanger Vorlaufzeit und bestenfalls mit Einarbeitungsphase ausgewählt.

Ganz sicher aber werden im Fußball die Mitarbeiter, sprich die Fußballer, übergewichtet. Sie verdienen mehr als ihr Vorgesetzter, der Trainer, und sie sind eindeutig mächtiger. Die Fußballer wissen: Wenn sie ihren Chef loswerden wollen, dann gelingt ihnen das. Mitarbeiter hingegen wissen: Den Chef werden sie nicht so ohne Weiteres los, daher ist es besser, sich mit ihm zu arrangieren, auch wenn die Chemie nicht ganz so stimmt – oder man sucht sich einen anderen Job.

Im Fußball muss hingegen der Trainer gehen, wenn einige Mitarbeiter glauben, dass sie öfters und anders eingesetzt werden müssten. Nicht der Chef bestimmt, sondern die Mitarbeiter, manchmal sogar die Kunden, sprich Fans – und das mit dem Segen der Vereinsverantwortlichen. Im Fußball kann keine Führungskraft in Ruhe arbeiten. Man könne ja nicht die ganze Mannschaft austauschen, also muss dem Erfolg zuliebe der Trainer geopfert werden, heißt es dann. Nur: Die ganze Mannschaft kann auch in einem Unternehmen nicht ausgetauscht werden, trotzdem bleibt die Führungskraft im Sattel – dem Erfolg zuliebe.

Dass plötzlich die „Chemie“ zwischen Chef und Mitarbeitern nicht mehr stimmt oder dass sich das Verhältnis mit der Zeit abnützt und der Erfolg darunter leidet – alte Fußballweisheiten –, ist in der Regel Blödsinn. Das beweist die Tatsache, dass der berühmte Trainereffekt nur in Ausnahmefällen eintritt und eine vormals erfolglose Mannschaft auch mit neuem Trainer höchst selten Wunderwerke vollbringt. Und das beweist ausgerechnet ein Urgestein des Fußballs: Sir Alex Ferguson, gerade 70 geworden, ist seit 25 (!) Jahren der Trainer bei Manchester United. Der Verein steht zu seinem Trainer wie jedes normale Unternehmen zu seinen Führungskräften. Das wissen die „Mitarbeiter“ und spuren. Der Erfolg hat darunter nicht gelitten, im Gegenteil. Langjährige Führungskräfte können also auch im Fußball durchaus erfolgreich sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Würden die Fußballvereine öfter nach Manchester blicken, würden sie weniger teure Socken verbrauchen. Und weniger Prinzen auf der Erbse auf dem Rasen ihrer Stadien herumlaufen haben.

Schlagwörter: 03-12freenomedia

Ausgabe 03-12, Seite 7

Christian Pfeifer

Christian Pfeifer

Erste journalistische Gehversuche bei der Tageszeitung "Alto Adige", seit 1995 bei der SWZ, seit 2015 deren Chefredakteur. Moderiert nebenberuflich das Wirtschaftsmagazin Trend im Fernsehen von Rai Südtirol. Findet Ausgleich bei seiner Familie und beim Sport, vorwiegend bei Tennis, Ski und Langlauf.

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