Bozen – Bei einer Anhörung im Regionalrat präsentierten die Spitzen von Pensplan Centrum gestern Zahlen, die nachdenklich stimmen. Inzwischen verwaltet Pensplan Centrum 330.000 Positionen mit einer Gesamtsumme von sechs Milliarden Euro. Dabei gibt es allerdings eine große Lücke zwischen den Rentenpositionen von Männern und jenen von Frauen: Durchschnittlich liegen auf der Position einer Frau 19.000 Euro, auf jener eines Mannes 30.000. Die Folge: Die ausgezahlten Renten sind bei den Frauen um einiges niedriger. „Das ist dramatisch“, sagt die Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa. Sie nahm gestern an der Anhörung teil.
Zur Lücke bei der Zusatzrente dazu kommt der ohnehin schon existierende „Gender Pension Gap“, sprich die geschlechtsspezifische Rentenlücke in der Altersvorsorge von Frauen im Vergleich zu Männern. Weil Frauen in ihrem Arbeitsleben im Schnitt häufiger bzw. länger ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, häufiger in Teilzeit arbeiten und folglich weniger Gehalt beziehen, ist ihre Rente in vielen Fällen von vornherein niedriger als jene der Männer.
Fehlende finanzielle Bildung
Das Problem liegt, was die Vorsorge anbelangt, dem Pensplan-CEO Matteo Migazzi zufolge unter anderem an der fehlenden finanziellen Bildung. Gerade bei Frauen sei mehr Finanzbildung notwendig, so Migazzi. Bereits bei Jugendlichen gebe es diesbezüglich große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Pensplan Centrum will Bildung nun vorantreiben, beispielsweise mittels Vorträgen an Schulen. „Es braucht gesellschaftliche Rahmenbedingungen, dass Frauen erwerbstätig sein können im Hinblick auf die eigene Rentenposition, aber es braucht auch Aufmerksamkeit. Frauen müssen sich die Themen Vorsorge und Finanzen zutrauen, es darf ihnen nicht gleichgültig sein“, unterstreicht Foppa.