Bozen – Nach einer pandemiebedingten eher verhaltenen Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 konnte Fercam im abgelaufenen Jahr sein umsatzbezogenes pre-COVID-Niveau übertreffen und seinen Wachstumskurs weiter fortsetzen. Eine immer noch nicht überwundene Pandemie, Lieferengpässe, der starke Anstieg der Strom-, Gas-und Treibstoffpreise sowie eine beachtliche Verringerung der Ladekapazitäten bis hin zur Suezkanal-Blockade mit entsprechenden Verspätungen der Containerschiffe, Überlastung der Häfen und fehlende Ladecontainer bestimmten erschwerend die Arbeitsläufe im vergangenen Jahr.
Trotzdem konnte vor allem der Geschäftsbereich Air&Ocean besonders gute Resultate erwirtschaften, zumal sich die höheren Frachtpreise als Folge des verringerten Laderaumangebots beflügelnd auf den Geschäftsbereich auswirkten, heißt es vonseiten des Unternehmens. Air& Ocean verzeichnete zu Jahresende einen umsatztechnischen Anstieg von 56 Prozent.
„Langjährige verlässliche Kooperationen mit unseren weltweiten Partnern und Korrespondenten in Übersee und im Fernen Osten konnten uns ausreichend Ladekapazitäten im See- und Luftverkehr sichern, wodurch wir unseren Kunden auch unter widrigen Umständen Sicherheit in puncto Laderaumverfügbarkeit sowie bei der Abwicklung der Transportdienste garantieren konnten“, meint Fercam-Geschäftsführer Hannes Baumgartner. „Es war ein außergewöhnliches Jahr in jeder Hinsicht, mit nahezu täglich neuen Herausforderungen, die es zu meistern galt, was uns dank der Kompetenz unserer Mitarbeiter und ihres ausgeprägten Teamgeistes auch gelungen ist. Insgesamt hat sich für uns bestätigt, dass sich unser Geschäft nur dank der Fähigkeiten unserer Mitarbeiter positiv entwickeln kann, denn in der Logistik ist, mehr als bei vielen anderen Wirtschaftszweigen, zusätzlich zu all den technologischen Innovationen, der Faktor Mensch immens wichtig, handelt es sich doch um eine von Menschen für Menschen erbrachte Dienstleistung.“
Fahrermangel hält sich bei Fercam (noch) in Grenzen
Sehr zufriedenstellend sei auch die Entwicklung der wichtigsten Business Unit des Unternehmens, der Geschäftsbereich Komplettladungen (Full Truck Load -FTL), der mit einem Anteil von 52 Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt. Trotz des allgemeinen Fahrermangels, von dem der Markt stark betroffen ist, und der sich in den vergangenen Monaten durch den Ukraine-Krieg noch weiter verschärft hat, ist es Fercam bisher gelungen, diesem Problem mittels maßgeschneiderter Ausbildungsprogramme für die eigenen Fahrer:innen entgegenzuwirken. Investitionen in einen technologisch fortschrittlichen Fuhrpark mit innovativen Fahrerassistenzsystemen gewährleisten maximale Sicherheit und erleichtern den Fahrer:innen ihren Arbeitsalltag, heißt es in einer Aussendung.
Auch der Geschäftsbereich Distribution konnte ein erhöhtes Sendungsaufkommen verzeichnen, das nicht zuletzt auch auf die rasante Entwicklung des Online-Handels seit Beginn der Pandemie zurückzuführen ist und auch weiterhin anhält; der Geschäftsbereich erwirtschaftete einen 10,5 prozentigen Zuwachs, der auch den Geschäftsbereich Logistik positiv beeinflusste.
Der Geschäftsbereich Umzüge konnte im Jahr 2021 eine positive Entwicklung erfahren, zu der auch die 2021 getätigte Akquisition eines Traditionsbetriebs dieses Sektors, der Firma Vinelli&Scotto, beigetragen hat.
Schrittweise konnte 2021 auch der Geschäftsbereich Fine Art und Fairs&Events seine Tätigkeit wieder aufnehmen, die 2020 und im ersten Halbjahr 2021 einen gänzlichen Stillstand verzeichnet hatte.
Ein Netz mit über 100 Niederlassungen
Trotz anhaltender schwieriger Umstände und volatiler Marktverhältnisse konnte das Unternehmen im Jahr 2021 und im ersten Halbjahr 2022 sein Investitionsprogramm fortsetzen, wobei insbesondere der Ausbau des eigenen europäischen Niederlassungsnetzes, Digitalisierung und Maßnahmen für nachhaltige Arbeitsabläufe und zur Energieeinsparungen als wichtigste Vorhaben gelten.
So bezogen 2021 die Niederlassungen in Como, Cuneo und Udine neue Anlagen mit innovativen Ausstattungen, erstmals in der Geschichte des Unternehmens wurde im schwedischen Helsingborg eine Niederlassung wegen der coronabedingten Reisebeschränkungen gänzlich – von der Suche nach einer geeigneten Immobilie bis hin zur Ausarbeitung der Gründungsverträge – im Remote-Verfahren durchgeführt.
Ende April dieses Jahres konnte das Südtiroler Transport- und Logistikunternehmen mit der Eröffnung einer Niederlassung in Valencia die runde Zahl 100 der eigenen Niederlassungen erreichen, auf die nur zwei Wochen später die Gründung der 101. Niederlassung in Frankfurt am Main folgte.
Fuhrpark mit innovativen Antriebstechnologien für nachhaltige Transporte
Eine konstante Erneuerung erfährt der gesamte Unternehmensfuhrpark, von den Zugmaschinen für den Komplettladungsverkehr bis hin zu den Verteilerfahrzeugen für die innerstädtische Distributionslogistik; dabei spielen innovative Antriebstechnologien und der Einsatz von LNG, Biogas und HVO vor allem für den nationalen und internationalen eine besondere Rolle.
Als besonders anspruchsvolles Vorhaben für eine nachhaltige Distributionslogistik gilt das 2020 in der römischen Niederlassung der FERCAM gestartete Projekt für einen emissionsfreien Last-Mile-Zustelldienst- Emission Free Delivery, das nun schrittweise in allen italienischen Niederlassungen des Unternehmens umgesetzt wird: neben Bozen vorerst in Trient, Mailand, Como und Bologna