Bozen – Noch im Jahr 2024 begründet „südtirol privat“, der Verband der Privatvermieter:innen, eine Akademie. Im Rahmen eines umfassenden Schulungsprogramms, das sich immer über ein komplettes Jahr erstrecken soll, können sich Personen aus den Mitgliedsbetrieben in den verschiedensten Tätigkeitsfeldern der Privatvermietung fortbilden lassen. Im Fokus stehen dabei Themen wie Finanzen, Betriebswirtschaft, Kommunikation und Marketing, Gästebindung oder Sprachen.
„Privatzimmervermieter sind Gastgeber durch und durch, die sich persönlich um das Wohlbefinden ihrer Gäste vor, während und auch nach deren Aufenthalt kümmern“, erklärt Hannes Gasser, Präsident von südtirol privat. „Diese Aufgabe stellt hohe Anforderungen an die Privatvermieter und erfordert Know-how in den verschiedensten Bereichen.“
Neue Trends im Südtiroler Tourismus
Neben den grundsätzlichen Themen der Privatvermietung, die gerade für jüngere Generationen, die einen Betrieb übernehmen wollen, von großer Bedeutung seien, geht es auch um aktuelle Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Betriebe. Tourismusexperte Paolo Agnelli vom Terra Institut verweist im Rahmen einer Fachtagung von südtirol privat etwa auf den Trend „Slow Tourism“, der für eine tiefere Auseinandersetzung mit der lokalen Kultur einer Region sowie den Respekt vor Umwelt und lokalen Gemeinschaften steht. „Hier geht es um Entschleunigung und Achtsamkeit, ganzheitlicher Nachhaltigkeit, Regionalität und längere Aufenthalte. Mit entsprechenden neuen Anforderungen an Touristiker, deren Angebote und Dienstleistungen“, erklärt Agnelli.
Veränderungen zeichnen sich aber auch bei den Bedürfnissen und der Herkunft von Gästen in Südtirol ab, wie sich am Beispiel von Privatvermieterin Anita Seeber Putzer aus Kiens zeigt. 50 Prozent ihrer Gäste kommen aus Asien, nur 24 Prozent aus Italien und Deutschland. Gebucht wird vorrangig über Plattformen wie booking.com. „Um diese für Südtirol neuen Gästeschichten besser zu verstehen, braucht es Sprachkenntnisse bzw. Wissen über Kultur und Bedürfnisse – aufgrund des ausgeprägten Online-Buchungsverhaltens aber auch Wissen über die Nutzung von Online-Plattformen oder Online-Marketing“, so Seeber Putzer.
Die Kurse in der neuen Privatvermieter-Akademie werden hybrid stattfinden, um den Mitgliedern den Zugang so einfach wie möglich zu gestalten. Im Rahmen einer Mitgliederbefragung werden weitere Fortbildungsnachfragen erhoben.