Bozen – Gestartet ist das Nachhaltigkeitslabel vor über einem Jahr bei den touristischen Betrieben und Destinationen. Mittlerweile wurden bereits zehn Destination und über 130 Unterkunftsbetriebe zertifiziert. Nun hat IDM Südtirol das Label in Partnerschaft mit dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) weiterentwickelt. Für die Umsetzungsphase seien alle weiteren Wirtschaftsverbände des produzierenden Gewerbes sowie des Dienstleistungsgewerbes und des Handels mit einbezogen worden, hieß es bei der Präsentation in Anwesenheit der Landesräte Marco Galateo und Luis Walcher. Es sei nämlich von Anfang an das Ziel gewesen, eine flächendeckende Lösung für alle Sektoren anzubieten, mit Anforderungen, die auch branchenunabhängig vergleichbar sind. Besonderes Augenmerk sei darauf gelegt worden, das Label auch für die vielen Kleinstunternehmen in Südtirol zugänglich zu machen. In der Pilotphase sind neun Handwerksbetriebe diesen Weg bereits gegangen.
Umsatz, Gewinn und Nachhaltigkeit
Bis vor etwa 15 Jahren sei die Leistung eines Unternehmens nur anhand von zwei Parametern bewertet worden, sagte Wirtschaftslandesrat Marco Galateo: Umsatz und Gewinn. Heute seien ökologische und soziale Auswirkungen zentrale Aspekte. „Wenn unsere Wirtschaft zukunftsfähig sein soll, müssen wir uns als Wirtschaftsstandort in Richtung nachhaltiger Wirtschaftsweise bewegen und ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in unsere Geschäftspraktiken integrieren – auch in den KMU“, so Galateo.
„Wenn unsere Wirtschaft zukunftsfähig sein soll, müssen wir uns als Wirtschaftsstandort in Richtung nachhaltiger Wirtschaftsweise bewegen.“
„Eine Auszeichnung mit dem Nachhaltigkeitslabel bringt den Unternehmen viele Vorteile. So setzen sie etwa damit ein Zeichen dafür, dass sich ihr Betrieb für eine nachhaltige Zukunft einsetzt und Verantwortung übernimmt. Das verschafft Glaubwürdigkeit, stärkt die eigene Marke und erhöht die Attraktivität für Kunden und Arbeitnehmer“, sagt lvh-Vizepräsident Hannes Mussak. Zudem könnten durch die Implementierung nachhaltiger Prozesse oft Kosten eingespart werden und das Unternehmen bereite sich mit der Zertifizierung automatisch auf Berichtspflichten vor, die künftig immer mehr Usus werden.
Wie das Label erlangt werden kann
„Der Prozess, wie man das Nachhaltigkeitslabel Südtirol erreichen kann, ist ähnlich wie bei anderen Zertifizierungen. Die Anerkennung des Labels erfolgt nach Prüfung durch eine externe und unabhängige Prüfstelle. Sollte der Betrieb schon Zertifikate im Bereich Nachhaltigkeit haben, werden diese berücksichtigt“, sagt IDM-CEO Erwin Hinteregger. Erhalten kann man das Label somit auf verschiedenen Wegen – entweder indem man spezielle Nachhaltigkeits-Assessments durchläuft oder aber über etablierte internationale Standards und Zertifizierungen, die der Betrieb sich aneignet.
„Nachhaltigkeit ist ein laufender Prozess, jeder Betrieb entwickelt sich ja sukzessive weiter. Einen final erreichten Zustand der Nachhaltigkeit gibt es nicht.“
Damit in allen Sektoren die gleichen Spielregeln angewandt werden, wird ein Drei-Stufenmodell angewandt. „Nachhaltigkeit ist ein laufender Prozess, jeder Betrieb entwickelt sich ja sukzessive weiter. Einen final erreichten Zustand der Nachhaltigkeit gibt es nicht. Durch das Stufenmodell wird jeder Betrieb in seiner aktuellen Realität abgeholt und kann so sein Engagement für Nachhaltigkeit bestätigen lassen“, erklärt IDM-Präsident Hansi Pichler.
INFO Interessierte Unternehmen finden alle Infos zum Label unter https://www.idm-suedtirol.com/nachhaltigkeitslabel-kmu.