Rom – Bei der jüngsten Verhandlungsrunde der „Gemischten Expertenkommission Italien-Österreich“ in Rom stand die Anerkennung von österreichischen Bachelor- und Masterstudientiteln in Italien auf dem Programm. Im Zuge dieser Verhandlungen wurde zum ersten Mal die Gleichwertigkeit einiger österreichischer Fachhochschul-Abschlüsse aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Soziale Arbeit und Ingenieurwesen beschlossen.
Bildungslandesrat Philipp Achammer wertet das Verhandlungsergebnis als bedeutenden Erfolg für Südtiroler Studierende: „Diese neu genehmigten Studientitel an österreichischen Fachhochschulen kommen vielen Studentinnen und Studenten zugute.“
Der Notenwechsel – das zentrale Abkommen zur Anerkennung akademischer Titel und Grade – wird regelmäßig in Wien und Rom verhandelt. Die jüngste Niederschrift durchläuft nun den diplomatischen Prozess für die Ratifizierung und im Anschluss können die neu verhandelten Titel auch anerkannt werden.
HochschülerInnenschaft zufrieden, aber …
Hocherfreut über die Nachrichten aus Rom zeigt sich die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus), die von einem kleinen Meilenstein spricht. „Bisher konnten die vielen Südtiroler Studierenden, die an österreichischen Fachhochschulen studieren, ihre dort erworbenen Studientitel nicht in Italien anerkennen lassen. Dass dies nun möglich gemacht wird, erleichtert vielen auch die Rückkehr nach Südtirol nach dem Studium“, so die sh.asus.
Das Problem habe bisher darin bestanden, dass es das österreichische Modell der Fachhochschulen in Italien nicht gebe. Die fehlende Anerkennung hatte etwa zur Folge, dass Studienabgänger im öffentlichen Dienst weniger Gehalt erhielten.
„Die Rechnung ist ganz einfach: Je mehr Studientitel anerkannt sind, desto geringer sind die Hürden für die entsprechenden AbsolventInnen, nach Südtirol zurückzukehren“, so Alexander von Walther, Vorsitzender der sh.asus. Längerfristig müsse man jedoch an einer europäischen Lösung arbeiten. „In einem vereinten Europa kann und muss es möglich sein, eine insofern einheitliche Hochschulpolitik zu finden, als dass ein in einem EU-Mitgliedstaat erworbener Studientitel ohne großen Aufwand in einem anderen anerkannt werden kann“, betont die Vizevorsitzende Magdalena Scherer.