Bozen – Erstmals hat das Meinungsforschungsunternehmen „rcm solutions“ im Auftrag des Landes erhoben, wie die Südtiroler:innen das Thema Sicherheit wahrnehmen. 1.500 Personen wurden telefonisch oder online befragt, heute wurden die Ergebnisse präsentiert. Der Kommentar von Sicherheitslandesrätin Ulli Mair zur Studie: „Die Wahrnehmung der Migration, die in vielen Teilen der Studie als der gefühlt größte Problemfaktor für die Sicherheitslage genannt wird, ebenso wie die Schwachstellen bei den Sicherheitskräften und das schlechte Abschneiden der Justiz sind unangenehme Wahrheiten, denen wir uns stellen müssen.“
46 Prozent verändern ihr Verhalten
Angst bzw. Unsicherheit wird laut Studie vor allem im öffentlichen Raum empfunden, besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Plätzen in den Abend- und Nachtstunden. 46 Prozent der Befragten gaben an, ihr Verhalten im Alltag verändert zu haben, um Risiken zu vermeiden. 44 Prozent haben eine technische Sicherung des eigenen Zuhauses vorgenommen.
Am größten ist die Angst vor Diebstahl, gleich dahinter folgt übrigens Online-Betrug, gleichauf mit Wohnungseinbruch und Sachbeschädigung.
Am größten ist die Angst vor Diebstahl, gleich dahinter folgt übrigens Online-Betrug,
Deutlich geht aus der Studie die Einschätzung hervor, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Einwanderung und der (Un)Sicherheit gibt. So nennen 59 Prozent der Befragten die „übermäßige Zuwanderung“ als Hauptursache für Kriminalität. Der Aussage, dass Eingewanderte häufiger straffällig werden als Einheimische, wird auf einer Punkteskala von 1 bis 10 der (hohe) Durchschnittswert 8,4 gegeben. Entsprechend wäre in den Augen der Südtiroler:innen eine kontrollierte Einwanderung und die Abschiebung illegaler oder straffälliger Einwanderer ein probates Mittel für mehr Sicherheit, gefolgt vom Ausbau der Polizeipräsenz und strengeren Gesetzen.
Mangelhaftes Vertrauen in Justiz und Polizei
Nicht allzu hoch fällt die Zufriedenheit mit Justiz und Polizei aus. Nur 61 Prozent der Befragten, die Opfer einer Straftat geworden sind, brachten diese auch zur Anzeige. Auf die Frage nach dem Grund für den Verzicht antworten 57 Prozent: „Ich habe nicht geglaubt, dass etwas dabei herauskommt.“
Die Staatspolizei punktet mit Höflichkeit und Professionalität, Abstriche gibt es jedoch für die mangelhafte Zweisprachigkeit. Die Ortspolizei wiederum punktet genau in diesem Bereich, wird jedoch im Vergleich etwas weniger kompetent und freundlich empfunden. Einen Ausbau der Ortspolizei zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit befürworten 67 Prozent der Befragten.















