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Die Welt in Schwarz und Rosa

Alles gut? Alles schlecht? Alles eine Frage der Anschauung – und der persönlichen Vorlieben. Schon Pippi Langstrumpf wusste: Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt.

Südtiroler Wirtschaftszeitung von Südtiroler Wirtschaftszeitung
5. September 2014
in Gesellschaft
Lesezeit: 4 mins read

Damit Sie es gleich wissen: Ich werde in diesem Artikel keine Experten zitieren. Nicht einen einzigen. Ich habe nämlich die Nase voll von Fachleuten, die uns erzählen, wie’s mit uns weitergehen wird. Ach, was heißt schon „erzählen“. Sie warnen! Sie drohen! Sie sehen den Untergang kommen! Auf Tausenden Webseiten kann man lesen, dass „renommierte Wissenschaftler“ haarsträubende Erkenntnisse gewonnen haben, die alle darauf hinauslaufen, dass demnächst alles den Bach runter­gehen wird beziehungsweise schon längst den Bach runtergegangen ist, wir haben es bloß noch nicht gemerkt. Die Verschwörung lauert überall – auch in vielen banalen Dingen. Zum Beispiel bei Ihnen zu Hause im Badezimmer. Die Zahnpasta ist das dämonische Erzeugnis einer menschenverachtenden Pharmaindustrie, die Sie mittels hochgiftigen Fluorids zu chronisch Kranken zu machen versucht, um Ihnen teure Medikamente verkaufen zu können. Strichcodes, wie sie auf jedem beliebigen Produkt aufgedruckt sind? Sie sorgen für Störfrequenzen in Ihrer Aura. Das Bankensystem steht kurz vor dem ultimativen Zusammenbruch. Ab 2014 wird jedes Neugeborene per Mikrochip an ein GPS-System angeschlossen. Unsere Telefone werden rund um die Uhr abgehört. Milch entzieht dem Körper Kalzium und ist sowieso Mundraub an unschuldigen Kälbern. Ein globales Gender-Mainstreaming produziert in Zukunft nur noch homosexuelle Perverse, die das Ende des Abendlandes herbeiführen – diesmal wirklich. Und in chinesischen Wunderpillen stecken die Überreste abgetriebener Föten.

Jede dieser Behauptungen lässt sich mit Erkenntnissen „namhafter Forscher“ belegen, jede findet massenhafte Verbreitung im Internet, jede wird lebhaft diskutiert – und jede zeichnet ein zappendusteres Bild unserer Welt. Und gewiss: Nicht jede verbreitete Meldung kann man automatisch als „Hoax“, als Fälschung oder Täuschung abtun, nicht jede Panik wird grundlos ausgelöst. Wer auf Nummer sicher gehen will, kommt nicht darum herum, jede einzelne Katastrophennachricht genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie ist das jetzt wirklich mit der grünen Gentechnik? Ist sie tatsächlich des Teufels oder birgt sie auch ihr Gutes? Und die Sache mit der Handystrahlung: Wie fundiert sind die kolportierten Warnungen vor den Gefahren für die Gesundheit? Als mündiger Bürger ist man ganz schön gefordert. Den Durchblick zu bewahren, ist nicht immer möglich. Schließlich haben die meisten Leute im Leben noch anderes zu tun, als sich Gedanken über die mögliche Toxizität ihres Kaugummis zu machen.

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Am Ende verlassen sich die meisten dann doch wieder auf irgendwelche Gewährsleute, die ihnen wegen deren Autorität glaubwürdig erscheinen. Zu wem sie allerdings Vertrauen haben, hängt stark davon ab, was für eine prinzipielle Weltsicht sie haben. Menschen, die an eine Weltverschwörung „der Pharmaindustrie“ glauben, neigen auch eher dazu, schauerliche Endzeitszenarien für realistisch zu halten. Bei ihnen können Weltuntergangspropheten punkten, während diejenigen, die abzuschwächen und zu beschwichtigen trachten, als „Realitätsverweigerer“ oder, noch schlimmer, als Mitverschwörer verunglimpft werden. Ich habe oft den starken Eindruck, dass Menschen, die sich dafür entschieden haben, in allem nur noch Symptome des Niedergangs zu erblicken, resistent gegen jegliche Form von Optimismus, Fortschrittsgläubigkeit und Weltbejahung sind. Wer heute noch lacht, hat die schlimme Nachricht nur noch nicht erhalten.

Ja, wir hätten allen Grund, geknickt und mit hängendem Kopf herumzuschleichen. Die Welt ist schlecht und wird täglich noch ein bisschen schlechter, genauso wie das Fernsehprogramm. Ein Wunder, dass wir uns nicht schon alle kollektiv von irgendwelchen Brücken oder, bei uns in den Alpen praktikabler, Felsvorsprüngen gestürzt haben.

Aber natürlich haben die Prediger des Untergangs auch hierfür eine Erklärung: Die meisten Menschen sind verblendete Konsumenten, die sich von Werbung den Kopf verdrehen lassen. Wie oft haben wir das schon gehört? Man möchte es fast glauben. Oder eigentlich: Ich möchte es nicht glauben. Ich stelle mir vielmehr eine andere Frage: Wie lebt es sich mit einem dermaßen schwarzgemalten Weltbild? Offenbar ganz gut. Wer sich als einsamer Rufer in der Wüste inszeniert, hat doch immerhin den Vorteil, dass er sich den unwissenden Naivlingen überlegen fühlt. Er kann sich in der wohltuenden Gewissheit suhlen, die Verschwörungen der dunk­len Mächte durchschaut zu haben. Wenn dann tatsächlich etwas Schlimmes eintritt (und es tritt ständig etwas Schlimmes ein), kann er triumphierend darauf hinweisen, dass dies ein weiterer Schritt auf dem vorgezeichneten Weg in den Höllenschlund ist. Ein tolles Gefühl.

Aber machen wir die Gegenprobe. Menschen, die ein grundsätzlich positives Weltbild haben und die daran glauben wollen, dass allen Unkenrufen zum Trotz auch etwas weitergehen kann, waten keineswegs durch ein Tal der Tränen. Ganz im Gegenteil: Täglich finden sie Nachrichten, die ihnen bestätigen, dass es Grund zu Hoffnung und Zuversicht gibt. Neue medizinische Durchbrüche, neue bahnbrechende Erkenntnisse, neue aufregende Technologien geben Anlass zur (Vor-)Freude. Für sie ist die Welt nicht schwarz, sondern bunt und voller unermesslicher Möglichkeiten. Sind sie deswegen naiver als die Apokalyptiker? Bestimmt nicht. Sie haben nur einen anderen Filter eingebaut, durch den sie die Welt wahrnehmen. Einseitig sind beide Gesinnungen. Und von „Expertenmeinungen“ untermauert ebenfalls. Wozu man tendiert, ist tatsächlich eine Frage der persönlichen Einstellung. Der springende Punkt für mich aber ist: Egal, ob man sich die Welt schwarz oder quietschbunt ausmalt – man gestaltet sie letztlich nach seinem eigenen Willen. Ich behaupte daher: Wer überall Verschwörungen erblickt, der hat insgeheim eine Freude an Verschwörungen. Wer den Niedergang herbeiphantasiert, der ergötzt sich daran. Letzten Endes lebt jeder in der Welt, die er sich selbst zurechtgezimmert hat, und die Scheuklappen, die er trägt, hat er sich selbst ausgesucht. Wer also den Eindruck hat, in einem finsteren Verlies zu hocken, sollte auch bedenken, dass der Schlüssel, um dem Gefängnis zu entrinnen, in seiner eigenen Hand liegt. Ja, liebe Freunde des gepflegten Katastrophenszenarios, ich weiß: Diese Nachricht trifft euch hart. Aber nur Mut! Ihr seid Schlimmeres gewohnt.

Schlagwörter: 33-14freenomedia

Ausgabe 33-14, Seite 7

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