Bozen – Tourismustreibende dürften mit dem vergangenen Sommer sehr zufrieden sein. Neueste Daten des Südtiroler Statistikinstitutes Astat zeigen: Die vorpandemischen Nächtigungszahlen wurden um einiges übertroffen.
Der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen
Die Zahl der Gästeankünfte betrug im Sommerhalbjahr 2022 (von Mai bis Oktober) über 5,1 Millionen, das sind 13,9 Prozent mehr als im Sommer 2021. Die Zahl der Übernachtungen nahm gegenüber dem Vorjahressommer um 10,1 Prozent zu und erreichte knapp 22,7 Millionen. Diese Zahlen übertreffen sowohl den vorangegangenen Sommer 2021 als auch den Sommer 2019 vor der Pandemiekrise.
Nach Monaten betrachtet haben vor allem der Mai (+125,4 Prozent) und Juni (+56,9 Prozent) kräftig an Nächtigungen zugelegt mit einem Plus von 0,9 Millionen bzw. plus 1,2 Millionen im Vergleich zum Sommer 2021. Trotz eines leichten Rückganges bleibt der stärkste Monat auch heuer wieder der August mit über 6,1 Millionen Nächtigungen. Insgesamt registriert der Sommer 2022 den höchsten Stand seit Aufzeichnung.
Welche Bezirksgemeinschaft die stärkste Zunahme verzeichnete
Die Tourismuszahlen sind im Sommer 2022 in allen Bezirksgemeinschaften weiter angestiegen. Die stärksten Zunahmen gibt es in der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, dieses verzeichnet 698 Tausend Nächtigungen mehr (+12,9 Prozent) als im Sommer 2021 und übertrifft mit insgesamt 6,1 Millionen Nächtigungen das Pustertal. Letztgenanntes steigert die Nächtigungszahlen um 335 Tausend (+6,0 Prozent im Vergleich zum Sommer 2021) und erreicht sechs Millionen. Salten-Schlern ist die drittstärkste Bezirksgemeinschaft mit 2,2 Millionen Nächtigungen (+8,7 Prozent).
Eine besondere Stellung nimmt die Landeshauptstadt Bozen ein: Mit einem Nächtigungszuwachs von beachtlichen 30,3 Prozent verbucht Bozen knapp 500 Tausend Nächtigungen. Der Index der Bettenauslastung im Sommer 2022 in Bozen beträgt 59,7 Prozent und der durchschnittliche Aufenthalt 2,2 Tage.
Meisten Übernachtungen in Vier-Sterne-Betrieben
Im Sommer 2022 wird der größere Anteil an Übernachtungen mit über 16,3 Millionen in gastgewerblichen Betrieben registriert und 6,4 Millionen in nicht gastgewerblichen Betrieben. Von den gesamten Übernachtungen entfällt ein Anteil von 22,9 Prozent auf die 4-Sterne-Betriebe und 30,2 Prozent auf die 3-Sterne-Betriebe. Mit über 6,8 Millionen verzeichnet die Kategorie der 3 Sterne die meisten Nächtigungen, damit wird der Vorjahreswert um 682 Tausend (+11,1 Prozent) übertroffen. In der Kategorie der 4 Sterne erhöht sich die Zahl der Nächtigungen um 5,1 Prozent (+251 Tausend) und erreicht 5,2 Millionen.
Die Anzahl der Betten in den Kategorien hat sich geändert. Im Sommer 2022 werden insgesamt über 234 Tausend Betten angeboten. Während es in der gehobenen Kategorie der 4 und 5 Sterne über 1.633 Betten mehr gibt als im vergangenen Sommer, so nehmen diese in den niederen Kategorien um 1.102 ab.
Woher kommen die Gäste?
Die Gäste aus dem Kernmarkt Deutschland bilden mit 52,3 Prozent den größten Anteil an den Gesamtnächtigungen. Es kommen 2,5 Millionen Gäste nach Südtirol, die 11,9 Millionen Nächtigungen verbuchen (+14,3 Prozent). Die Übernachtungszahl der inländischen Gäste beträgt über 6,9 Millionen und ist um acht Prozent gesunken im Vergleichszeitraum 2021. Die Anzahl liegt immerhin noch über jener des Sommers 2019 vor der Pandemiekrise.
Ungeachtet der Abnahme an italienischen Gästen, bleibt die Verteilung nach Regionen unverändert: Den größten Anteil an inländischen Übernachtungen bilden jene aus den bevölkerungsstärksten Regionen: der Lombardei (1,7 Millionen) und aus dem Veneto (1,1 Millionen), gefolgt von Emilia Romagna (928 Tausend) und Latium (841 Tausend).
Die Gästezahlen aus den Vereinigten Staaten von Amerika steigen stetig und erreichen in diesem Sommer 77 Tausend Ankünfte und 196 Tausend Nächtigungen (+206,9 Prozent mehr Nächtigungen im Vergleich zum Sommer 2021).
Die Aufenthaltsdauer sinkt
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist nach einem Anstieg im Sommer 2020 und 2021 abermals gesunken und beträgt 4,4 Tage. Die Gäste, die sich am längsten in Südtirol aufhalten kommen aus Luxemburg (5,7 Tage) oder Deutschland (4,8 Tage).
Nach Kategorie betrachtet findet sich der längste Aufenthalt in den Betrieben mit Urlaub auf dem Bauernhof (6,6 Tage) und in den Residences (6,0 Tage).