Mailand/New York – Die Zahl, die die Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore aus einer Untersuchung der Investmentbank Intermonte zitiert, beeindruckt: Seit dem Lehman-Crash, also seit dem Beginn der Finanz- und Weltwirtschaftskrise im Herbst 2008, ist die Kapitalisierung der weltweiten Börsen 3,5-mal so stark gewachsen wie die internationale Realwirtschaft. Während der Coronapandemie hat sich die Schere noch weiter geöffnet.
Getrieben durch billionenschwere Liquiditätsprogramme der Zentralbanken eilen die Börsen von Höchststand zu Höchststand. Jene Liquidität, die eigentlich in der Realwirtschaft fließen sollte, landet an den Finanzmärkten. Das befeuert die Ungleichheit. Während die Reichen immer reicher werden, weil ihre Finanzanlagen von den Kursgewinnen profitieren, lassen sich mit Arbeitseinkommen keine großen Sprünge machen. Irgendwann wird die Politik gegensteuern müssen, wenn die Unterschiede zwischen jenen, die fleißig arbeiten, und jenen, die das Geld für sich arbeiten lassen, zu groß werden.(cp)