Mauls – Die letzte der insgesamt drei Tunnelbohrmaschinen auf der italienischen Seite des Brennerbasistunnels hat den Vortrieb der westlichen Haupttunnelröhre erfolgreich abgeschlossen. Damit ist der Vortrieb der Eisenbahnröhren auf italienischem Projektgebiet abgeschlossen.
Die Tunnelbohrmaschine namens Flavia hatte ihre Arbeit im April 2019 begonnen. Sie trieb 14,3 Kilometer Tunnel bis zur Staatsgrenze am Brenner vor. Gleichzeitig baute sie 65.000 Betonfertigteile, die sogenannten Tübbinge, für die Innenschale des Tunnels ein. Die Tunnelbohrmaschine hat einen Bohrkopf mit einem Durchmesser von 10,7 Metern, ist 200 Meter lang und 2.750 Tonnen schwer.
Vor Flavia hatten bereits zwei andere Tunnelbohrmaschinen die Brennergrenze erreicht: Serena brach bis November 2021 einen Großteil des Erkundungsstollens auf italienischer Seite aus, Virginia bis März 2023 die östliche Haupttunnelröhre.
Im April 2023 kam es rund 3,5 Kilometer vor dem Brenner zu einem mehrmonatigen Stillstand der Tunnelbohrmaschine Flavia. „Aufgrund der hohen Überlagerung von über 1.200 Metern und der geringen Festigkeit des zerklüfteten Gesteins drückte das Gebirge auf die TBM und blockierte den Vortrieb. Nach mehreren Anfahrversuchen konnte die TBM jedoch wieder in Betrieb genommen werden und nach einer abenteuerlichen Reise können wir nun ein sehr wichtiges Ergebnis vorweisen“, erklärt Stefan Skuk, Geologe der Projektgesellschaft BBT SE.
Die Fertigstellung des BBT, der von Franzensfeste bis Innsbruck verläuft, ist für 2032 geplant.
