Bozen – Um den Jahreswechsel kommen die wichtigsten internationalen Weinführer auf den Markt, und zwar Decanter, Robert Parker – The Wine Advocate, der VINUM Weinguide, der Falstaff Weinguide, James Suckling und Gault&Millau. Von der Südtiroler Weinwelt werden die Führer stets mit Spannung erwartet. „Die internationalen Guides führen uns ungeschönt vor Augen, wie Südtiroler Weine mit der globalen Konkurrenz mithalten können“, sagt Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein.
Südtirol ist 108-mal top
Entsprechend zufrieden zeigt sich Kofler mit dem Abschneiden Südtiroler Weine in den aktuellen Ausgaben der renommiertesten internationalen Weinführer. So konnten nicht weniger als 67 Weine von 28 Südtiroler Produzenten in mindestens einem der Führer eine Bestnote einfahren. Insgesamt kommen diese Weine sogar auf 108 Topnoten in den sechs genannten Weinguides.
Die meisten Bestnoten für Südtiroler Weine gab es in diesem Jahr von James Suckling, der 34 heimische Tropfen mit 95 oder mehr Punkten bewertet hat. Es folgen 27 95+-Bewertungen von Falstaff, 20 von Decanter, 13-mal fünf Trauben von Gault&Millau, zehn 95+-Noten von Robert Parker und vier von VINUM.
Meistprämierte Weine und Rebsorten
Zwei Weine – beide von der Kellerei Terlan – haben es auf fünf von sechs möglichen Bestnoten geschafft. Es sind dies der Terlaner Weißburgunder Rarity 2009 sowie der Terlaner I Primo Grande Cuvée 2019. Letzterer ist für Falstaff 2022/23 sogar der beste Weißwein Italiens und kommt mit 100 Punkten auf die höchste erreichbare Punktezahl.
Hinter den beiden Terlaner Topweinen bringen es vier Südtiroler Weine auf Bestnoten in ebenso vielen internationalen Weinführern: der Blauburgunder Riserva Vigna Ganger 2018 der Kellerei Girlan, die Südtirol Weiß Cuvée NAMA 2018 der Kellerei Nals Margreid sowie die beiden Gewürztraminer Spätlese Terminum 2020 und Epokale 2015, beide aus der Kellerei Tramin.
Wie von der Weißweinregion in Italien nicht anders zu erwarten, stellen Weißweine mit 43 fast zwei Drittel der top-bewerteten Südtiroler Weine, während 19 Rotweine und fünf Süßweine mit mindestens einer Bestnote ausgezeichnet wurden. Anders bei den Rebsorten, bei denen mit Blauburgunder eine rote Sorte die Nase vorn hat, und zwar mit elf Weinen mit mindestens einer Bestnote. Hinter Blauburgunder folgt dann allerdings eine weiße Phalanx mit den Rebsorten Chardonnay (zehn prämierte Weine), Weißburgunder (neun) und Sauvignon (sieben).
Die Top-Produzenten
Der Blick auf die meistprämierten Produzenten zeigt, dass in diesem Jahr die Kellerei Terlan die besten Noten in den internationalen Weinführern eingefahren hat. Sie kann nicht nur auf acht Weine mit mindestens einer Bestnote verweisen, sondern beeindruckt zugleich mit insgesamt 23 Topbewertungen in fünf der sechs genannten Weinführer.
Dahinter folgen das Weingut Manincor mit zehn Bestnoten für sieben Weine und die Kellerei Nals Margreid mit ebenfalls zehn Bestnoten für sechs Weine.
Neun Bestnoten für drei Weine gab es für die Kellerei Tramin, auf sieben Topnoten für vier Weine kommt das Weingut Tiefenbrunner-Schlosskellerei Turmhof. Es folgen die Kellerei St. Michael Eppan mit sechs Bestbewertungen für drei Weine, die Kellerei Girlan mit fünf für zwei Weine, das Weingut Gump Hof-Markus Prackwieser mit vier für drei Weine sowie das Weingut Castel Juval Unterortl mit drei Bestnoten für ebenso viele Weine.